Ausnahmezustand in Helmsheim – Feuerwehren übten im Industriegebiet

12. Jun, 2010

Anlässlich des 110-jährigen Bestehens der Feuerwehr Helmsheim fand am vergangenen Samstag eine Großübung im Helmsheimer Industriegebiet Mergelgrube statt. Die Feuerwehren aus allen Bruchsaler Stadtteilen, Karlsdorf-Neuthard sowie der Notfallhilfe Heidelsheim und der DRK-Ortsverein Helmsheim stellten nicht nur den kritischen Augen der Übungsbeobachter ihr Können unter Beweis.

Zahlreiche Besucher aus der Bevölkerung und Politik ließen sich dieses Ereignis nicht entgehen, nachdem kurz nach 14 Uhr die  Sirenen geheult hatten. Eine ganz spezielle Situation fanden die Einsatzkräfte bei der ersten der beiden Übungen vor. Ein Pkw war in einen Kleintransporter, welcher mit Gefahrgut beladen war, gerast. Durch die Wucht des Aufpralls wurde die Fahrerin in ihrem Fahrzeug eingeklemmt. Während erste Kräfte den Bereich weiträumig gesperrt hatten, bereiteten weitere Kräfte die Rettung der eingeklemmten Person mittels hydraulischer Rettungsschere und Rettungsspreizer vor und führten diese letztlich durch. Die anschließende Bergung des Gefahrgutes führten Spezialkräfte der Umwelt- und Strahlenschutzgruppe durch. Hierbei kamen die Chemikalienschutzanzüge (CSA) zum Einsatz. Wie gefährlich die Arbeit der Feuerwehr ist und wie wichtig solche Übungen sind, zeigte ein minimaler Fehler eines CSA-Trägers, der beinahe das Bewusstsein verlor. Glücklicherweise konnte der Fehler gerade noch rechtzeitig behoben werden, sodass der Feuerwehrmann nach einer Erfrischung kurze Zeit später wieder auf eigenen Beinen stand. Nahtlos ging es von der ersten zur zweiten Übung über. Ein Passant informierte die gerade noch im Einsatz befindlichen Kräfte über einen Lagerhallenbrand nur wenige hundert Meter entfernt. Sofort wurden Kräfte hierfür bereitgestellt und weitere Feuerwehren wie auch die Drehleiter nachalarmiert. Angenommen war ein Lagerhallenbrand mit zahlreichen vermissten Personen in einem Zoohandlungsbetrieb. Aufgrund der eingeschränkten Sicht und der engen Gänge im Lager war eine Rettung sehr schwierig. Dennoch konnten recht schnell alle Personen gerettet werden. Als besonderes Highlight dieser Übung kam es bei den Löscharbeiten zu einer Durchzündung – einem sogenannten Flash Over. Pyrotechniker spielten dies so realistisch ein, dass selbst die Zuschauer auf dem Gehweg die enorme Hitze am eigenen Leib spürten. Hintergrund dieser Aktion war die Rettung verunglückter Atemschutzgeräteträger.  Auch dieser Aufgabe waren die Übungsteilnehmer gewachsen, auch wenn der gerettete Kollege auf dem Gehweg einen unglücklichen Abgang von der Trage machte – was für den einen oder anderen Schmunzler sorgte. In der anschließenden Übungsbesprechung im Feuerwehrhaus dankte der scheidende Abteilungskommandant Gerhard Schäffer allen Teilnehmern, aber im Ganz besonderen den Übungsvorbereitern Ulrich Geißler und Andreas Kroll.

Einsatzberichte dieses Jahr veröffentlicht

367

Brandeinsätze 197
   davon Brandmeldeanlagen 90
      BMA Fehlalarme 75
Hilfeleistungen 161
   davon First Responder 2
Umwelteinsätze 1
Fehlalarme (ohne BMA) 7

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