110 Jahre Feuerwehr Helmsheim – Festbankett

12. Jun, 2010

Es sollte der Abend von Gerhard Schäffer werden – und das wurde er. Nach 25 Jahren gibt das Helmsheimer Feuerwehrurgestein sein Amt des Abteilungskommandanten in jüngere Hände. Die Anerkennung seiner geleisteten Arbeit erfuhr er am vergangenen Samstag beim Festbankett zum 110-jährigen Bestehen der Helmsheimer Wehr.

„Gerhard Schäffer ist doppelt so lange bei der Feuerwehr, wie er beim Eintritt in diese alt war.“ So Bürgermeister Uli Hockenberger in seiner Festrede. Nicht nur deshalb wurde Schäffer zum Ehrenkommandanten ernannt und erhielt die Adolf Bieringer Medaille der Stadt Bruchsal. Auch die aus der slowenischen Partnergemeinde Gornja Radgona angereisten Gäste hielten ein Geschenk für ihn bereit. In dankbarer Anerkennung der Pflege der Partnerschaft erhielt er eine Urkunde des slowenischen Feuerwehrverbandes. Der Kreisfeuerwehrverband Karlsruhe würdigte diese internationale Partnerschaft ebenfalls mit einer Medaille für den slowenischen Feuerwehrpräsidenten Tomaz Munda. In seiner vorausgegangenen Festrede umriss Schäffer die 110 Jahre der Feuerwehr Helmsheim. Im Gründungsjahr 1900 wies die Wehr bereits eine Stärke von 50 Mitgliedern auf. Nur 19 Jahre später stolze 80 Mitglieder. Heute sind es immer noch 42 Mitglieder der aktiven, 18 der Jugend- und 15 der Altersmannschaft. Den wohl größten und zugleich traurigsten Einsatz erlebten die Kräfte am 01. März 1945 als Spreng- und Brandbomben über Bruchsal abgeworfen wurden. „Auf der großen Brücke zogen wir Wasser aus der Saalbach, neben uns Löschzüge der Wehrmacht. Was die Wehrmänner in diesem Brandmeer erdulden mussten, kann man nicht beschreiben.“ So zitierte Schäffer Originalaufnahmen aus jenem Ereignis. Nach dem Krieg unterzeichneten 37 Wehrmänner am 01. Januar 1946 den Fortbestand der Helmsheimer Wehr unter Kommandant Rudolf Steiner. 1963 gab es dann erste Entwürfe zum Bau eines Feuerwehrhauses. Im selben Jahr wurde das erste Feuerwehrauto beschafft. Das LF8, auch unter JU 85 bekannt, wird noch heute auf Oldtimertreffen bewundert. 1981 wurde die erste Jugendfeuerwehr unter Günther Baumgärtner gegründet. Das heutige Feuerwehrhaus konnte im Jahre 1983 bezogen werden. 1985 dann der geschichtsträchtige Führungswechsel. Schäffer übernimmt das Amt des Abteilungskommandanten von Emil Specht, der nicht mehr kandidierte. 1988 dann die Neubeschaffung eines LF 8. Im Millenniumsjahr dann das große 100-Jährige, mit entsprechenden Feierlichkeiten. Das so ersehnte Geschenk, in Form eines neuen Mannschaftstransportwagens, konnte Bürgermeister Uli Hockenberger in seiner Festrede bedauerlicherweise wegen Formalitäten noch nicht übergeben. Dennoch versprach der Feuerwehrdezernent dann im nächsten Jahr die Kameraden mit diesem zur Hauptversammlung nach Bruchsal und anschließend wieder heim zu fahren. Betont hatte Hockenberger auch, dass der Einsatz ehrenamtlicher Kräfte einen enormen Wert darstellt. Gäbe es keine ehrenamtliche Feuerwehr, so würde dies deutschlandweit jährlich rund 5 bis 6 Milliarden Euro kosten. Und dass eine Feuerwehr gut aufgestellt sein muss, ist bei der Stadt Bruchsal selbstverständlich. Genau aus diesem Grund wurde trotz knapper Kassen, nie bei der Feuerwehr der Rotstift angesetzt. Der erste Landesbeamte Ralph Schlusche betonte die gute Jugendarbeit in Bruchsal. Rund 30 Prozent der Feuerwehrmitglieder sind zwischen 18 und 26 Jahre alt. Ein eindeutiges Zeichen, dass in Bruchsal für Nachschub an Kräften gesorgt ist. Kreisjugendfeuerwehrwart Bastian Grossmann überreichte Ingo Schick die Ehrennadel der Jugendfeuerwehr des Landes Baden-Württemberg. Johann Gaugenrieder wurde in Anerkennung seiner Arbeit zum Ehrenbrandmeister ernannt. Kommandant Bernd Molitor hielt für zwei Helmsheimer Betriebe eine Überraschung parat. Für die Verbundenheit und das jahrelange Engagement erhielten die Firma Stahlbau Metzger und Partyservice Gerhard Bauer die Auszeichnung „Partner der Feuerwehr“. Der neue Abteilungskommandant Bernhard Specht, der Ende Juni sein Amt antreten wird, dankte im Namen der Feuerwehr Schäffer mit Frau für die geleistete Arbeit und den zahlreichen Entbehrungen. Souverän, aber sichtlich gerührt beendete Schäffer seine Festrede mit Dankesworten, vor allem an die Gäste aus Gornja Radgona.

Einsatzberichte dieses Jahr veröffentlicht

126

Brandeinsätze 59
   davon Brandmeldeanlagen 27
      BMA Fehlalarme 26
Hilfeleistungen 65
   davon First Responder 0
Umwelteinsätze 0
Fehlalarme (ohne BMA) 2

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