Überlandhilfe in Gondelsheim


Datum: 21. Juni 2012
Alarmzeit: 23:09 Uhr
Einsatzdauer: 0 Minuten
Art: Lagerhallenbrand
Einsatzort: Industriestraße, Gondelsheim
Fahrzeuge:
Weitere Kräfte: Feuerwehr Bretten, Feuerwehr Gondelsheim, Feuerwehr Knittlingen, Feuerwehr Stutensee, Polizei, Rettungsdienst, THW Karlsruhe, THW Oberhausen, THW Pforzheim


Einsatzbericht:

Gondelsheim. Rund 250 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk, Deutschem Roten Kreuz und Polizei waren in der Nacht auf Freitag bei einem Großbrand in Gondelsheim im Einsatz. Den Feuerwehrleuten gelang es, den Produktionsbereich und einen Teil der Läger eines Tiernahrungsbetriebes vor den Flammen zu schützen. Zwei Lagerhallen, die schon beim Eintreffen der ersten Hilfskräfte im Vollbrand standen, konnten nicht mehr gerettet werden.
Kurz nach 22:30 Uhr war die Freiwillige Feuerwehr Gondelsheim zunächst alarmiert worden, weil die automatische Brandmeldeanlage des Betriebes ausgelöst hatte. Aufgrund mehrerer bei der Feuerwehrleitstelle in Karlsruhe eingehender Notrufe war jedoch schnell klar, dass es sich tatsächlich um einen Brand handelte. Als die Feuerwehr in der Industriestraße eintraf, standen zwei Lagerhallen auf einer Fläche von etwa 4.000 Quadratmetern vollständig in Flammen. In der dort in Plastikkisten gelagerten Ware hatte das Feuer reichlich Nahrung gefunden und sich rasend schnell ausgebreitet.
Da beide Hallen nicht mehr zu halten waren, konzentrierten sich die Einsatzkräfte zunächst darauf, die übrigen, nur wenige Meter entfernten Gebäude des Betriebes und einer angrenzenden Firma mit Riegelstellungen zu schützen. Zur Unterstützung wurden alle zehn Abteilungen der Feuerwehr Bretten alarmiert, wobei ein Teil der Feuerwehrleute das Feuerwehrhaus in der Kernstadt besetzte, um so den Grundschutz sicherzustellen. Mit zahlreichen Strahlrohren, Wasserwerfern und dem Wenderohr einer Drehleiter gelang es der Feuerwehr, ein Übergreifen des Feuers zu verhindern und so die Produktionsanlagen und damit auch Arbeitsplätze zu schützen. Um den immensen Wasserbedarf zu decken, kamen Sonderfahrzeuge mit Schlauchmaterial aus Bruchsal und dem im Enzkreis liegenden Knittlingen zum Einsatz. Zusätzliche Atemschutzgeräte wurden von der Feuerwehr Stutensee bereitgestellt.
Als äußerst schwierig gestalteten sich jedoch die Löscharbeiten in den beiden Hallen. Nachdem eine große Zahl von Paletten, die an den Außenwänden gelagert waren, mit Gabelstaplern abgefahren worden waren, wurden mit Spezialsägen und Trennschleifern an verschiedenen Stellen Öffnungen in den Metallkonstruktionen geschaffen. Da jedoch die Verpackungsmaterialien und die Kunststoffkisten durch die Hitze verklumpt waren und große Teile der Hallen zusammengesackt waren, konnte das Feuer zunächst kaum gelöscht werden. Deswegen wurden Kräfte des THW Pforzheim, Karlsruhe und Oberhausen an die Einsatzstelle gerufen. Diese erweiterten die Ausleuchtung und begannen, mit zwei Radladern die Trümmer der beiden Hallen abzutragen und so die Brandnester freizulegen. Durch den Einsatz von Netzmittel konnte zudem erreicht werden, dass das Löschwasser besser in die gelagerte Ware eindringen konnte. Die ersten Kräfte konnten nach 2 Uhr aus dem Einsatz herausgelöst werden, jedoch werden sich die Nachlöscharbeiten voraussichtlich noch bis in den Freitagnachmittag hinziehen.
Von den 89 Helfern des Deutschen Roten Kreuzes wurde auf dem Parkplatz eines nahegelegenen Discounters ein Bereitstellungsraum eingerichtet. Dort wurden auch etwa 80 Beschäftigte der Firma registriert und betreut. Mitarbeiter des Discounters öffneten noch in der Nacht die Filiale und trugen so zur Versorgung der Betroffenen und der Einsatzkräfte bei. Hierfür stellte auch eine Firma ihre Räumlichkeiten zur Verfügung. Vier Personen, darunter zwei Feuerwehrleute, mussten vom Rettungsdienst, dessen Einsatz vom Leitenden Notarzt Dr. Richard Spörri und den beiden Organisatorischen Leitern Susanne Klostermann und Stefan Sebold koordiniert wurde, mit offenbar leichteren Verletzungen in das Krankenhaus Bretten gebracht werden.
Kommandant Wolfgang Heck wurde bei der Leitung des Einsatzes von der Führungsgruppe der Feuerwehr Bretten sowie Bürgermeister Markus Rupp und Kreisbrandmeister Thomas Hauck mit seinen beiden Stellvertretern Ullrich Koukola und Klaus Mayer unterstützt. Auch Bezirksbrandmeister Jürgen Link und der Brettener Oberbürgermeister Martin Wolff informierten sich vor Ort über das Geschehen.
Die Polizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Der Schaden an den beiden völlig zerstörten Gebäuden und der Ware geht nach ersten Schätzungen in die Millionenhöhe.

Einsatzfotos: (Thomas Reiff / KFV Karlsruhe Pressesprecher)

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