Lagerbrand Gottlieb-Daimler-Straße Forst


Datum: 21. April 2015
Alarmzeit: 14:49 Uhr
Einsatzdauer: 11 Stunden 41 Minuten
Art: Lagerhallenbrand
Einsatzort: Gottlieb-Daimler-Straße, Forst
Fahrzeuge:
Weitere Kräfte: Bereitschaftspolizei, DRK OV Forst, DRK OV Neuthard, Feuerwehr Bad Schönborn, Feuerwehr Forst, Feuerwehr Hambrücken, Feuerwehr Ubstadt-Weiher, Polizei, Rettungsdienst, THW


Einsatzbericht:

Forst. Am Dienstagnachmittag wurde die Bruchsaler Feuerwehr zu einem Lagerhallenbrand in Forst in die Gottlieb-Daimler-Straße gerufen. Dort brannte eine Lagerhalle in voller Ausdehnung und die Bruchsaler Wehr unterstützte die Feuerwehr Forst. Weiter wurde auch die Führungsgruppe der Feuerwehr Bruchsal zur Einsatzstelle gerufen. Um den Grundschutz in der Kernstadt sicherzustellen wurde die Abteilung Heidelsheim alarmiert. Diese besetzte mit ihren Fahrzeugen das Feuerwehrhaus in Bruchsal, um für eventuelle Folgeeinsätze bereitzustehen. Weiter ein ausführlicher Bericht vom Kreispressesprecher.

Bericht des Kreispressesprechers Werner Rüssel:
Aus noch nicht geklärter Ursache ist am Dienstag gegen 13.45 Uhr in einer Lagerhalle in der Gottlieb-Daimler-Straße in Forst ein Brand ausgebrochen. In der Halle war Holz zur dortigen Weiterverarbeitung gelagert. Des Weiteren waren Werkzeuge, Maschinen und Gabelstapler in der Halle untergebracht. Als Fertigprodukt waren noch etwa 150 Kubikmeter Hackschnitzel in der Halle, die ein Raub der Flammen wurden. Personen wurden nicht verletzt. Die ca. 50 Meter hohe Rauchwolke war weithin sichtbar im Landkreis zusehen. Gegen 13.45 Uhr gingen bei der Feuerwehrleitstelle in Karlsruhe eine Vielzahl von Anrufen ein, alle mit dem gleichen Inhalt: Starke Rauchentwicklung in Forst Gottlieb-Daimler-Straße.
Aufgrund der zahlreichen Anrufe löste die Leitstelle sofort Alarm für die Freiwillige Feuerwehr Forst aus. Gleichzeitig wurde die Freiwillige Feuerwehr Bruchsal zur Unterstützung gleich mitverständigt. Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte an der Einsatzstelle stand eine 50 mal 30 Meter große Halle im Vollbrand. Das Feuer hatte offenbar rasend schnell auf die gesamte Lagerhalle übergegriffen. Da die vorgefundene Lage äußerst kritisch war, veranlasste der Einsatzleiter eine Alarmierung weiterer Einsatzkräfte, die dann aus Bad Schönborn, Ubstadt-Weiher und Hambrücken kamen.
Unverhoffte Unterstützung bekam der Einsatzleiter von der Bruchsaler Bereitschaftspolizei. Ein Lehrgang mit angehenden Wasserwerfer-Kommandanten beobachtete die gewaltige Rauchsäule. Der Leiter des Lehrganges handelte sofort und schickte zur Unterstützung der Löscharbeiten acht Wasserwerfer nebst 30 Mann. Da ein Wasserwerfer mit 10.000 Litern Wasser ausgerüstet ist, waren auf einmal 80.000 Liter Wasser zusätzlich an der Einsatzstelle, der Löscherfolg war innerhalb kürzester Zeit zu sehen. Der WaWe 10 ist mit einem beheizbaren 10.000-Liter-Tank ausgestattet und besitzt drei Werferrohre, zwei vorne mit einem Durchsatz von bis zu 1.200 Litern in der Minute und einer Wurfweite von 65 Metern mit 10 bar Druck sowie eines hinten mit bis zu 900 Liter in der Minute und einer Wurfweite von 50 Metern. Die Pumpanlage für die Werfer wird durch einen eigenen Motor angetrieben (Deutz TCD 2012L06), damit wie beim Vorgängermodell auch, von jedem Fahrzustand unabhängig Wasser verschossen werden kann.
Durch die enorme Hitze hatten sich im Außenbereich gelagerte Stammholzstapel bereits entzündet, sodass zur Brandbekämpfung der Halle auch die Brandbekämpfung im Außenbereich dazu kam. Mit den Drehleitern der Bruchsaler und Bad Schönborner Wehr wurde der Brand von oben bekämpft, während die Werfer der Polizei die am Boden agierenden Einsatzkräfte der Feuerwehren unterstützten. Schwierig gestaltete sich die Brandbekämpfung der in Brand geratenen Stammlager. Denn durch die enorme Hitze, die im Inneren der Holzlager entstanden waren, verdampfte schon viel Löschwasser, bis es überhaupt ins Innere der Stapel kam. Noch während der Löscharbeiten gab es zwei Verpuffungen, darauf hin stürzte die Lagerhalle in sich zusammen. Noch während der Löscharbeiten wurden Einheiten des THWs mit schwerem Gerät alarmiert. Diese sollten, nachdem der Brand unter Kontrolle war, behilflich sein, die Baumstämme abzutransportieren und an einem Lagerplatz zwischenzulagern. Zu diesem Zweck wurde auch ein in Bruchsal ansässiges Agrartransportunternehmen akquiriert, damit der Abtransport zügig vonstattengeht.
Als am späten Abend der Brand unter Kontrolle war, wurde mit einem Radlader des THWs ein Zugang zur Halle geschaffen. Somit konnten die letzten Brandnester in der Halle zügig gelöscht werden. Die Aufräumarbeiten gingen bis in die frühen Morgenstunden. Einsatzleiter Mario Heinzmann war mit 150 Einsatzkräften von Feuerwehr, Polizei, THW und DRK im Einsatz. Die DRK Bereitschaften von Forst und Neuthard sorgten für eine hervorragende Verpflegung der Einsatzkräfte. Alexander Höß und Michael Wahl waren die Organisatorischen Leiter Rettungsdienst, sie koordinierten den Einsatz des Rettungsdienstes so wie der anwesenden DRK Bereitschaften. Der stellvertretende Kreisbrandmeister Jürgen Bordt war an der Einsatzstelle, um sich ein Bild von Einsatz zu machen. Um eine bessere Übersicht zu bekommen, sah er sich die Einsatzstelle vom Hubschrauber der Polizei von der Luft aus an. Gleichzeitig konnte er erkunden, inwieweit sich die Rauchwolke ausbreitet, und wie schnell sie sich verdünnte. Letzte Aufräumarbeiten werden wohl noch den ganzen Mittwoch in Anspruch nehmen.
Die Zusammenarbeit mit den Wasserwerfer-Teams, die aus Hessen, Bayern, Baden-Württemberg und von der Bundespolizei waren, war hervorragend. Da die Brandursache noch nicht geklärt ist, hat die Kriminalpolizei mit Unterstützung vom Landeskriminalamt die Ermittlungen aufgenommen. Der Schaden wird vorläufig auf mindestens eine Million Euro geschätzt. (wru)

Bericht: Tibor Czemmel

Bilder: [old, Feuerwehr Bruchsal

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