Gebäudebrand Am Stadion Berghausen


Datum: 30. Januar 2015
Alarmzeit: 22:38 Uhr
Einsatzdauer: 3 Stunden 2 Minuten
Art: Gebäudebrand
Einsatzort: Am Stadiam, Berghausen
Fahrzeuge:
Weitere Kräfte: Feuerwehr Grötzingen, Feuerwehr Pfinztal, Feuerwehr Walzbachtal, Polizei, PSNV – Psychosoziale Notfallversorgung, Rettungsdienst


Einsatzbericht:

Berghausen. Am Freitagabend wurde die Bruchsaler Feuerwehr zur Unterstützung der Feuerwehr Pfinztal zu einem Gebäudebrand nach Berghausen gerufen. Die Feuerwehr Pfinztal benötigte Atemschutzgeräte, um ihre Fahrzeuge einsatzbereit zu halten. Da die eigenen Ressourcen der Feuerwehr Pfinztal erschöpft waren, hat die Feuerwehr Bruchsal mit dem Wechsellader und dem Abrollbehälter Atemschutz/Strahlenschutz mit insgesamt 26 Atemschutzgeräten unterstützt. Weiter der Bericht des Kreispressesprechers zu diesem tragischen Einsatz.

Bericht des Kreispressesprechers vom Kreisfeuerwehrverband Karlsruhe:

Gebäudebrand mit tragischem Ausgang
Tragisch endete ein Gebäudebrand am Freitagabend um 21.26 Uhr in Pfinztal-Berghausen. In einer Doppelhaushälfte in der Straße Am Stadion war ein Feuer ausgebrochen. Mitarbeiter des angrenzenden Bauhofes haben den Brand bemerkt und die Feuerwehr verständigt.
Drei Hausbewohner konnten sich teils schwer verletzt in Sicherheit bringen. Jedoch waren noch zwei Kinder im Alter von 18 Monaten und vier Jahren im Obergeschoß des Hauses vom Feuer eingeschlossen. Zwei zur Hilfe geeilte Bauhofmitarbeiter und der Feuerwehr gelang es schließlich, die beiden Kleinkinder aus dem brennenden Haus nach draußen zu bringen. Während dieser Rettungsaktion zogen sich die beiden Bauhofmitarbeiter Rauchgasintoxikationen zu, sie mussten zur weiteren Behandlung in ein Krankenhaus gebracht werden. Trotz sofortiger intensivmedizinischer Rettungsmaßnahmen gelang es den Notärzten und Rettungsteams nicht, das Leben des 18-monatigen Jungen zu retten. Er ist leider kurz nach seiner Rettung noch an der Einsatzstelle verstorben. Der vier Jahre alte Bruder wurde mit akuter Lebensgefahr in eine Karlsruher Klinik eingeliefert, wurde dort stabilisiert und dann in ein Krankenhaus mit einer Druckkammer zur weiteren Behandlung verlegt. Zwei weitere Familienmitglieder mussten ebenfalls stationär im Krankenhaus aufgenommen werden, wobei die Mutter der Kinder zur Behandlung auf eine Intensivstation verlegt wurde. Nach Bekanntwerden des Brandes alarmierte die Feuerwehrleitstelle um 21.26 Uhr die Freiwillige Feuerwehr Pfinztal. Schon auf der Anfahrt sah man, dass das Feuer schon auf den Dachstuhl übergegriffen hatte. Aus noch nicht bekannter Ursache muss in einem Zimmer der Doppelhaushälfte ein Feuer ausgebrochen sein. Wieso das Feuer sich so schnell in der ganzen Haushälfte ausbreiteten konnte, ist noch nicht geklärt. Aufgrund des Ausmaßes wurde sofort zur Verstärkung eine zweite Drehleiter angefordert, diese kam von der Freiwilligen Feuerwehr Karlsruhe, Abteilung Grötzingen. Somit konnte der Brand von zwei Seiten her bekämpft werden. Während die beiden Drehleitern von oben den Brand bekämpften, waren im Innenangriff mehrere Trupps unter Atemschutz mit der Brandbekämpfung beschäftigt. Erst weit nach Mitternacht konnte Feuer schwarz gegeben werden. Einsatzleiter Frank Bauer war mit insgesamt 90 Einsatzkräften der Freiwilligen Feuerwehren Pfinztal, Walzbachtal und der Freiwilligen Feuerwehr Karlsruhe, Abteilung Grötzingen, im Einsatz. Vom Rettungsdienst waren fünf Rettungswagen, drei Notarzteinsatzfahrzeuge und ein Leitender Notarzt zur Einsatzstelle gekommen. Die DRK-Bereitschaften aus Pfinztal waren mit 30 Einsatzkräften zugegen und waren für die Sicherung der Einsatzkräfte und deren Verpflegung verantwortlich. Das Ganze koordinierte der organisatorische Leiter Rettungsdienst Matthias Wahl. Insgesamt mussten vom Rettungsdienst fünf Erwachsene und zwei Kinder in verschiedene Kliniken in Karlsruhe und Pforzheim gebracht werden. Zwei Notfallseelsorger waren an der Einsatzstelle und kümmerten sich um die Bewohner der anderen Hälfte des Doppelhauses.
Für die Einsatzkräfte wurde vom Team der Notfallseelsorge das Einsatz-Nachsorge-Team (ENT) an die Einsatzstelle gerufen, damit man sofort mit Gesprächen eventuell auftretende Probleme bei dem nicht ganz leichten Einsatz angehen konnte. Die physische und psychische Belastung der Einsatzkräfte sind bei solchen Einsätzen enorm hoch. Bürgermeisterin Nicole Bodner war zur Einsatzstelle gekommen, und bemühte sich persönlich darum, dass die geschädigten Personen eine Unterkunft bekommen, da sie nicht in ihre Wohnungen zurück konnten. Aber auch um die anwesenden Feuerwehrleute kümmerte sie sich. Kreisbrandmeister Thomas Hauck war zur Einsatzstelle gekommen, um sich ein Bild von dem tragischen Einsatz machen zu können.
Zur Sicherheit wurde von der Freiwilligen Feuerwehr Pfinztal eine Brandsicherheitswache am Einsatzort abgestellt, sie wurden dort von einer Besatzung der Polizei unterstützt. Der Einsatz endete für die Feuerwehr am Samstag um 9.45 Uhr.
Da die Brandursache nicht geklärt ist, hat die Kriminalpolizei die Ermittlungen aufgenommen.

Werner Rüssel (Kreispressesprecher und stellv. Kreisbrandmeister)

Bericht: Tibor Czemmel

Bilder: [old]

PERSÖNLICHE
SCHUTZAUSRÜSTUNG

ERWEITERTE
SCHUTZAUSRÜSTUNG

SONDERGERÄTE