Erneut schwerer LKW-Unfall auf der BAB 5


Datum: 19. Juni 2013
Alarmzeit: 9:15 Uhr
Einsatzdauer: 2 Stunden 45 Minuten
Art: VU eingeklemmte Person
Einsatzort: BAB5 Richtung Karlsruhe
Fahrzeuge:
Weitere Kräfte: BF Karlsruhe, Feuerwehr Ettlingen, Feuerwehr Weingarten, Polizei, Rettungsdienst, Werkfeuerwehr KIT


Einsatzbericht:

Weingarten. Zu einem schweren Lkw-Unfall kam es heute Morgen um 9:10 auf der BAB5 in Fahrtrichtung Süden in Höhe Grötzingen. Um 9:15 Uhr wurde die freiwillige Feuerwehr Weingarten und die Berufsfeuerwehr Karlsruhe zu einem Verkehrsunfall auf der BAB 5 in Fahrtrichtung Süden alarmiert. Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte standen zwei ineinander verkeilte Sattelzüge im Vollbrand.
Was war passiert: Ein Lkw-Fahrer hatte zu spät das Stauende erkannt, und war mit seinem Sattelzug, der mit Steinen beladen war, mit voller Wucht auf einen vorausfahrenden Sattelzug geprallt. Dieser wurde durch die Wucht des Aufpralls auf einen weiteren vorausfahrenden Silozug geschleudert. Während der Silozug mit relativ wenig Schaden noch von der Unfallstelle wegfahren konnte, war es für die beiden nachfolgenden Fahrzeuge nicht mehr möglich. Der Fahrer des mittleren Sattelzuges hatte die primäre Lage sofort erkannt, und konnte sich aus seinem Fahrzeug leicht verletzt befreien. Für den Fahrer des letzten Fahrzeuges kam jede Hilfe zu spät, er verbrannte in seinem völlig demolierten Fahrhaus.
Einsatzleiter Brandrat Florian Geldner war mit insgesamt 60 Einsatzkräften der Berufsfeuerwehr Karlsruhe und den freiwilligen Feuerwehren aus Weingarten, Bruchsal, Ettlingen und der Werksfeuerwehr des KIT am Einsatzort.
Zuerst mussten die brennenden Sattelzüge gelöscht werden, damit von dort keine weiteren Gefahren ausgehen können. Mit Tanklöschfahrzeugen wurde im Pendelverkehr die Wasserversorgung sichergestellt. Nachdem das Feuer gelöscht war, begann man mit der Bergung des getöteten Fahrers. Da das Führerhaus vollständig auf den Auflieger des vorausfahrenden Fahrzeuges gerutscht war, musste erst ein sicherer Zugang geschaffen werden, um die Person bergen zu können. Durch die hohen Temperaturen von bis zu 35 C und die Strahlungswärme von den brennenden Fahrzeugen war es wichtig, dass die Einsatzkräfte, die unter Atemschutz arbeiteten, in kurzen Abständen abgelöst wurden und dann mit ausreichender Flüssigkeit versorgt wurden. Durch die hohe thermische Belastung an der Einsatzstelle erlitt ein Feuerwehrmann einen Kreislaufkollaps und wurde vom Rettungsdienst in ein nahe gelegenes Krankenhaus zu Beobachtung verbracht. Die organisatorische Leiterin Rettungsdienst Susanne Klostermann war mit insgesamt 20 Einsatzkräften von Rettungsdienst, den Bereitschaften Waghäusel, Kirrlach, Forst, der Notfallhilfe Weingarten und der SEG des Arbeiter-Samariter-Bundes im Einsatz. Ein Rettungshubschrauber stand die ganze Zeit auf der Autobahn in Bereitschaft. Die Aufgabe des Rettungsdienstes, bestand darin primär die Einsatzkräfte zu sichern und Verletzte zu versorgen. Sekundär wurden alle Einsatzkräfte von den Einsatzkräften des DRKs mit kalten Getränken versorgt. Aufgrund der hohen Temperaturen wurde eine Person, die sich im Stau befand, mit einem Kreislaufkollaps gemeldet, diese wurde dem Rettungsdienst übergeben zur weiteren Behandlung. Da nicht abzusehen war, wann die gesperrte Autobahn wieder für den Verkehr freigegeben werden kann, wurde von seitens des DRKs ein LKW geordert, der sich von Bruchsal in Richtung Süden unter Begleitung eines Polizeifahrzeuges mit Getränken auf den Weg machte, um die in Stau stehenden Menschen mit Getränken zu versorgen. Da sich herausstellte, dass sich die Bergung der Fahrzeuge bis in den späten Nachmittag hinziehen würde, wurde vonseiten der Polizei der Entschluss gefasst, die im Stau stehenden Fahrzeuge drehen zu lassen. Sie wurden dann an der Noteinfahrt Weingarten ausgeleitet. Durch diese Maßnahme entspannte sich dann auch die Lage, dass eventuell noch mehr Personen, die im Stau stehen, mit Kreislaufproblem von den Einsatzkräften versorgt werden müssen. Nach und nach wurden dann die Einsatzkräfte herausgelöst damit, die den Grundschutz gewährleisten können. An der Einsatzstelle verblieb noch ein Löschfahrzeug der Berufsfeuerwehr Karlsruhe, um bei der Bergung den Brandschutz sicherzustellen. Der entstandene Schaden beläuft sich nach vorläufigen Schätzungen auf 200.000 €.

Bilder: [old]

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