Hauptversammlung der Feuerwehr Bruchsal

21. Apr, 2023

Hauptversammlung 2023 – Die Routine kehrt zurück

Die Hauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Bruchsal für das Jahr 2021 fand coronabedingt erst spät, am 21.10.2022, statt. Bei der diesjährigen Hauptversammlung für 2022 kehrte – nach dem Ende der Coronapandemie – nun wieder die gewohnte Routine zurück. Nachdem alle Versammlungen der einzelnen Abteilungen der Feuerwehr abgeschlossen waren, begrüßte Kommandant Bernd Molitor am Freitag, den 21.04.2023, alle Feuerwehrangehörigen sowie etliche Ehrengäste aus Politik, Gesellschaft und Wirtschaft der Stadt Bruchsal im Ehrenbergsaal des Bürgerzentrums zur Hauptversammlung der Bruchsaler Feuerwehr.

Feuerwehrkommandant Bernd Molitor

In seinem Bericht führte Bernd Molitor aus, dass 2022, nach den doch eher zwei ruhigeren Jahren 2020 (649 Einsätze) und 2021 (627 Einsätze), mit 849 Einsätzen – einem Plus von 35,4 % – ein sehr ereignisreiches Jahr gewesen sei.

Insbesondere der Sommer bildete wegen anhaltender Hitze und Trockenheit – resultierend aus dem Klimawandel – einen Einsatzschwerpunkt. Eine Vielzahl von Wald- und Vegetationsbränden forderte den Einsatz der Bruchsaler Feuerwehrfrauen und -männer über die Stadtgrenzen von Bruchsal hinaus. Die bisherige persönliche Schutzausrüstung, so Kommandant Molitor, die heute überwiegend für die Brandbekämpfung in Gebäuden ausgelegt ist und vor direkter Hitzestrahlung schützen soll, ist nur bedingt für die Bekämpfung von Wald- und Vegetationsbränden in offenem Gelände und bei großer Hitze geeignet. Zumal es auch so ist, dass bei solchen Feuern die Brandbekämpfung nicht immer unmittelbar direkt am Brandherd erfolgt und somit keine direkte Hitzestrahlung auf die Feuerwehrleute einwirkt. Es ist deshalb für diese Art von Einsätzen andere Schutzausrüstung erforderlich. Auch hinsichtlich der technischen Ausstattung mit speziellen Werkzeugen und Fahrzeugen sind hier neue Wege einzuschlagen. Gemeinderat und Stadtverwaltung haben 2022 damit begonnen, entsprechende Investitionen zu tätigen. Der Kommandant dankte dafür allen Beteiligten.  

Neben den Einsätzen fuhr Bernd Molitor fort, erlaubte es das stetige Ausschleichen von Corona nun auch wieder, andere Aktivitäten und Events zu „starten“. So konnte am zweiten Juli-Wochenende 2022 endlich der eigentlich mit dem Umzug ins neue Feuerwehrhaus im Jahr 2020 geplante Tag der offenen Tür stattfinden. An drei Tagen präsentierten die Feuerwehrangehörigen der Bevölkerung dabei das jetzt nicht mehr „ganz so neue“ Feuerwehrhaus. Am 25.09.2022 gab es dann den „Tag der Sicherheit“, bei dem sich die Bruchsaler Wehr zusammen mit weiteren Feuerwehren, der Polizei, dem THW, den Rettungsdiensten (MHD, DRK, DLRG) und der Bundeswehr in der Fußgängerzone der Öffentlichkeit (LINK) zeigte. Für die Bürgerinnen und Bürger gab es Ausstellungen, Schauübungen, die Möglichkeit, Fragen zu stellen und sich über die Arbeit der einzelnen Organisationen zu informieren.

In seinem Ausblick wies der Kommandant darauf hin, dass nach der Coronapandemie und der Flutkatastrophe im Ahrtal 2021 sowie dem Beginn des russischen Überfalls auf die Ukraine 2022 die Zeiten weiterhin herausfordernd bleiben. Energieknappheit und der Zuzug von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine seien hier nur als zwei Stichworte genannt. Insofern bleibt das Thema Bevölkerungsschutz eine Aufgabe, die weiter voranzubringen ist, so Bernd Molitor.  

Jugendwartin Manuela Günter

Für die Jugendfeuerwehr berichtete Jugendwartin Manuela Günter darüber, dass die Jugendfeuerwehr Bruchsal zum 31.12.2022 118 Mitglieder hatte. Das waren zehn Kinder und Jugendliche mehr als 2021. Auch bei der Jugendfeuerwehr kehrte die Routine wieder ein. So beteiligte sie sich wieder am Tag der offenen Tür bei der Bereitschaftspolizei. Es gab auch wieder eine Großübung, an der sich alle Jugendfeuerwehrabteilungen beteiligten.

Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold Schick

In Ihrem Grußwort griff die Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick einige Aspekte aus dem Bericht des Kommandanten auf. So betonte sie, wie gut es nach den fast drei Jahren Pandemie ist, dass sich die Feuerwehr nun wieder in Präsenz treffen und üben kann. „Kameradschaft kann wieder gelebt werden“, so Cornelia Petzold-Schick. Sie verwies auf die weiter steigende Vielfalt von Einsätzen. War es früher eher der Gebäudebrand, zu dem die Feuerwehr ausrücken musste, so wandelt sich dies in den vergangenen Jahren wegen der klimatischen Veränderungen dahin gehend, dass es inzwischen eine hohe Zahl der Wald- und Vegetationsbrände in den Sommern gibt. Diese und andere Herausforderungen werden von der Freiwilligen Feuerwehr Bruchsal aktiv angegangen und in ihr Leistungsspektrum integriert. Gemeinderat und Stadtverwaltung unterstützen die Feuerwehr dabei, in dem sie die erforderlichen Mittel für Ausrüstung und Fahrzeuge zur Verfügung stellen. So konnten auch während der Coronapandemie etwa der Abrollbehälter und fünf neue Fahrzeuge in Dienst gestellt werden. Weiterhin führte die Oberbürgermeisterin aus, dass – resultierend aus der sich verändernden politischen Weltlage – Stadtverwaltung und Gemeinderat finanzielle Mittel in den Bevölkerungsschutz investieren werden. Auch hier beim Bevölkerungsschutz ist die Feuerwehr aktiv mit dabei. Zum Ende ihrer Ausführungen merkte Cornelia Petzold-Schick an, dass sich alle Feuerwehrangehörigen ehrenamtlich für die Stadt und ihre Bürgerinnen und Bürger einsetzt. Insofern ist es unverständlich oder erschreckend, dass es immer wieder Fälle gibt, bei denen die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer – egal, ob von der Feuerwehr, den Rettungsdiensten, dem DLRG, dem THW usw. – von z.T uneinsichtigen Personen daran gehindert werden zu helfen oder – schlimmer noch – sogar angegriffen werden. Dies kam leider auch schon in Bruchsal vor. So etwas darf von der Gesellschaft nicht hingenommen werden. Eine Aussage, die bei den Anwesenden auf große Zustimmung stieß.  

Im Anschluss daran wurden einige Feuerwehrangehörige für ihren langjährigen Einsatz bei der Freiwilligen Feuerwehr Bruchsal geehrt. Die Ehrungen der Stadt nahmen Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick und Bürgermeister Andreas Glaser vor. Bei den Landesehrungen ließ es sich der heutige Landtagsabgeordnete und ehemalige Bürgermeister von Bruchsal Ulli Hockenberger nicht nehmen, diese selbst vorzunehmen,

Landesehrungen:

  • 15 Jahre: Dominic Ille, Daniel Schühly, Armin Dietrich
  • 25 Jahre: Marc Jäger, Manuela Günter, Lucas Hannich
  • 40 Jahre: Thomas Kleinschmidt, Peter Kaserer, Robert Speck, Matthias Kolewe, Martin Schmidt
  • 50 Jahre: Ullrich Koukola, Thomas Zöller 

Städtische Ehrung:

  • 40 Jahre: Thomas Kleinschmidt, Bernd Molitor, Stefan Simon
  • 50 Jahre: Ullrich Koukola, Peter Waßmer, Emil Wolf

Für seine langjährige Tätigkeit als Jugendgruppenleiter bei der Jugendfeuerwehr in Heidelsheim und seinen darüber hinaus gehenden Einsatz für die Belange der Jugendfeuerwehr im Landkreis Karlsruhe erhielt Manuel Schmidt vom Kreisjugendfeuerwehrwart des Landkreises Karlsruhe Jan Becker die Ehrennadel der Deutschen Jugendfeuerwehr in Silber.

Eine ganz besondere Ehrung ging in diesem Jahr an den Ersten Polizeihauptkommissar und stellvertretenden Leiter des Polizeireviers Bruchsal Uwe Mangang, der sich im Jahr 2023 in den Ruhestand verabschieden wird. In seiner 18-jährigen Tätigkeit beim Polizeirevier Bruchsal gelang es ihm – mit seiner humorvollen und teils auch unkonventionellen Art – nicht nur Kontakte, sondern auch Freundschaften zu knüpfen, die das institutionenübergreifende Zusammenwirken innerhalb der Bruchsaler Blaulichtfamilie positiv gefördert und maßgeblich geprägt hat. Uwe Mangang wurde für dieses sein Engagement zum Ehrenbrandmeister der Freiwilligen Feuerwehr Bruchsal ernannt.

Neuer Feuerwehrausschuss

Danach wurden die im Jahr 2023 neu gewählten Mitglieder des Feuerwehrausschusses vorgestellt. Es sind dies Stefan Simon (Bruchsal), Christian Neuberth (Obergrombach), Patrick Höft (Untergrombach), Markus Abele (Büchenau), Frank Gretter (Helmsheim) und Jürgen Wagner (Heidelsheim). Den bisherigen und nun ausgeschiedenen Mitgliedern Thomas Frieß, Holger Bauer und Ulrich Geißler dankte Kommandant Molitor für ihr langjähriges Engagement und ihre Mitarbeit. Zu guter Letzt beschloss der Kommandant die diesjährige Hauptversammlung mit dem Leitspruch der Feuerwehren: Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr.

Bericht: Thomas Bottling

Bilder: [tcz]

Weitere Redner und Grußworte bei der Hauptversammlung:

Einsatzberichte dieses Jahr veröffentlicht

140

Brandeinsätze 71
   davon Brandmeldeanlagen 31
      BMA Fehlalarme 29
Hilfeleistungen 67
   davon First Responder 0
Umwelteinsätze 0
Fehlalarme (ohne BMA) 2

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