Pünktlich um 19:00 Uhr eröffnete Abteilungskommandant Martin Schleicher an diesem Freitagabend, dem 04.04.2025, die Abteilungsversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Bruchsal – Abteilung Bruchsal und begrüßte alle Anwesenden. Besonders begrüßte er den Fachbereichsleiter Recht Dr. Martin-Peter Oertel, der Bürgermeister Andreas Glaser vertrat, Kommandant Bernd Molitor und dessen Stellvertreter Thomas Frieß und Andreas Kroll, die Vertreterin und den Vertreter des Malteser-Hilfsdienstes, die Ehrenmitglieder Peter Bronner und Werner Kling sowie Ehrenkommandant Ullrich Koukola.

Martin Schleicher erinnerte daran, dass in den vergangenen Jahren Corona und das neue Feuerwehrhaus die prägenden Themen waren. Im vergangenen Jahr war es das Unwetter im August und dessen Aus- und Nachwirkungen. Fünf Tage war die gesamte Feuerwehr Bruchsal und damit auch die Abteilung Bruchsal mit den mehr als 700 aus diesem Unwetter resultierenden Einsätzen beschäftigt. Überdies wies er auf die vielen weiteren Helferinnen und Helfer von Rettungsdiensten, THW, Bundeswehr, Baubetriebshof, Feuerwehren aus anderen Regionen, aber auch zivilen Unterstützerinnen und Unterstützer aus Landwirtschaft und der Zivilbevölkerung hin, die hier unterstützten und dankte ihnen noch einmal ausdrücklich für deren Hilfe. Dieser Einsatz, so Martin Schleicher weiter, bedeutete eine sehr hohe Einsatzbelastung und eine Menge Stress. Dies war während dieser Tage gelegentlich deutlich zu sehen und auch zu hören. Im Nachhinein bleibt auch nach Monaten immer noch ein Gefühl von ungläubigem Staunen.

Anschließend ging Abteilungskommandant Schleicher auf die Jahresstatistik 2024 ein. Stiegen die Einsatzzahlen 2024 schon ohne die Unwettereinsätze um 88 Einsätze im Vergleich zu 2023, waren es mit den Unwettereinsätzen 373 Einsätze mehr. Insgesamt war die Abteilung Bruchsal 2024 968-mal im Einsatz. Stand 31.12.2024 hatte die Abteilung Bruchsal 162 Feuerwehrleute, die sich wie folgt aufgliederten:

  • 111 Angehörige in der Einsatzabteilung, davon 19 Frauen
  • 20 Angehörige in der Jugendfeuerwehr, davon 5 Mädchen
  • 31 Angehörige in der Altersabteilung

Neben den Einsätzen beteiligten sich die ehrenamtlichen Einsatzkräfte an vielen weiteren Terminen zur Aus- und Fortbildung. Dieses Engagement bildet die Grundlage für die erfolgreiche Erledigung unserer Aufgaben, so Schleicher. Dafür wird so hoher Aufwand bei der Aus- und Fortbildung betrieben.

Aus der Fortschreibung des Feuerwehrbedarfsplans ergab sich der Bedarf eines weiteren Aufbaus neuer hauptamtlicher Kolleginnen und Kollegen, die sich gerade in Ausbildung befinden und dann, nach ihrer Ausbildung, die Feuerwehr tagsüber verstärken werden. Hierzu erläuterte Martin Schleicher, dass die Zusammenarbeit von ehren- und hauptamtlichen Kräften in keiner Abteilung so intensiv ist wie bei der Abteilung Bruchsal. Deshalb hat sie einen hohen Stellenwert.

Gegen Ende seines Berichts wies Martin Schleicher darauf hin, dass das schnelle Erreichen des Feuerwehrhauses für die Einsatzkräfte und das anschließende schnelle Erreichen von Einsatzstellen eine wichtige Voraussetzung für die schnelle Hilfeleistung durch die Feuerwehr ist. Hier zeichnen sich in Bruchsal in den kommenden Monaten durch viele neue Straßenbaustellen einige Herausforderungen ab. So wird die Prinz-Wilhelm-Straße bis Ende November 2025 gesperrt sein. Im Spätjahr wird die L618 zwischen Bruchsal und Heidelsheim voll gesperrt, wodurch die B35, die Prinz-Max-Kreuzung und die Durlacher Straße als Ausweichstrecken erheblich stärker frequentiert sein werden. Dies wird Auswirkungen auf die Einsatzzeiten haben können, so Schleicher.

Zum Schluss dankte Martin Schleicher allen Kräften der Einsatzabteilung für die viele im Jahr 2024 geleistete Arbeit. Er schloss dabei deren Familien ausdrücklich ein. Er bedankte sich bei der anwesenden Jugendfeuerwehr und deren Betreuerinnen und Betreuer für deren großes Engagement 2024. Ein weiterer Dank ging an die Stadtverwaltung und die Feuerwehrführung um Bernd Molitor für die gute Zusammenarbeit.

Jugendgruppenleiter Thorben Ludwig berichtete nun über die Arbeit der Jugendfeuerwehr. Traditionell begann das Jahr 2024 mit der Christbaumsammelaktion, bei der über 1.000 Bäume gesammelt wurden. Die dabei erlösten Spenden gingen zur Hälfte an die Jugendfeuerwehr und zur anderen Hälfte an die Bürgerstiftung Bruchsal für deren Projekte „Kinder in Not“. Eines der Jahreshighlights war das BF-Wochenende. Hier war die Jugendfeuerwehr von Freitag bis Sonntag im Feuerwehrhaus, hat zusammen gekocht, Ausbildungen abgehalten und natürlich auch spannende „Einsätze“ gefahren. Weitere erwähnenswerte Aktivitäten waren die Teilnahmen am Tag der offenen Tür bei der Abteilung Bruchsal und beim Tag der offenen Tür beim Polizeipräsidium Einsatz (Bereitschaftspolizei). Auch bei Wettkämpfen zeigte die Jugendfeuerwehr ihr Können. Im September traten nach intensiver Vorbereitung 14 Jugendliche für die Abnahme der Jugendflamme 2 an, welche auch bestanden wurde. Personell hatte die Jugend am 31.12.2024 20 Jugendliche, davon fünf Mädchen. Thorben Ludwig bedankte sich zum Schluss seines Berichts bei seiner Jugendgruppe. Sie erfüllt die Jugendarbeit mit dem Leben, das sie so wertvoll für die Feuerwehr macht.

In seinem Grußwort überbrachte Fachbereichsleiter Dr. Martin-Peter Oertel die Grüße von Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick und Bürgermeister Andreas Glaser. Anschließend ging er darauf ein, dass er nun seit sieben Jahren bei der Stadt Bruchsal ist und dies oft im „Krisenmodus“. Kurz nachdem er bei der Stadt begonnen hatte, kam die Corona-Pandemie, gefolgt von der Flut im Ahrtal, bei der die Feuerwehr Bruchsal unterstützte. 2022 begann der Ukraine-Krieg. Hier beteiligte sich die Feuerwehr an einem Hilfskonvoi. Und jetzt im letzten Jahr das Unwetter im August, das bewerkstelligt werden musste. Doch trotz dieser Herausforderungen habe sich gezeigt, dass die Feuerwehr diese annahm und bewältigte. Man sei dabei auch immer ein Stück weitergekommen, so Dr. Oertel. Hierzu führte er beispielhaft die in diesem Jahr anstehende, genauer gesagt bereits laufende Beschaffung neuer Atemschutztechnik und des digitalen Einsatzstellenfunks an. Abschließend dankte er allen Feuerwehrangehörigen für ihre geleistete Arbeit.

Kommandant Bernd Molitor dankte in seinem Grußwort dem Abteilungskommandanten Martin Schleicher sowie dessen Stellvertretern Stefan Simon und Christian Bergerhausen für ihre geleistete Arbeit. Auch er ging auf das August-Unwetter ein. Angesichts von insgesamt 712 Einsätzen in der Gesamtstadt, davon 34 zeitkritischen Ereignissen (z.B. Brände, Einsätze mit Menschenleben in Gefahr) irritierte ihn die Reaktion bzw. das Verhalten einiger Mitbürgerinnen und Mitbürgern mit verhältnismäßig wenig Wasser in ihren Kellern, die nicht zeitnah von der Feuerwehr ausgepumpt wurden. Hier wäre mehr Verständnis wünschenswert. Im weiteren Verlauf seines Grußworts kam Kommandant Molitor auf zwei Entwicklungen zu sprechen, die sicherlich Auswirkungen auf die Arbeit der Feuerwehr haben werden: 1.) Der Gedanke, dass künftig die Staffel (1 + 5 Einsatzkräfte) statt wie bisher die Gruppe (1 + 8 Einsatzkräfte) der Standard bei Feuerwehreinsätzen sein soll und 2.) Die Frage, ob weiterhin jede ausgelöste Brandmeldeanlage eine anzunehmende Feuerwehrlage sei oder – einmal abgesehen von kritischer Infrastruktur wie Krankenhäuser, Altenzentren, Gemeinschaftsunterkünften etc. – eine sogenannte Sachlage. Man wird sehen, wie sich dies in Zukunft entwickeln wird.

Am Ende der Abteilungsversammlung nahmen Bernd Molitor und Martin Schleicher noch folgende Beförderungen vor:

  • Beförderung zur Feuerwehrfrau/zum Feuerwehrmann: Anna Dahm, Maximilian Isele, Johannes Leutgeb und Marco Markovic
  • Beförderung zur Oberfeuerwehrfrau/zum Oberfeuerwehrmann: Laura Weiß, Nils Kohlmetz
  • Beförderung zum Löschmeister: Manfred Sauder jun.
  • Beförderung zur Hauptlöschmeisterin: Caroline Maier

Mit dem Leitspruch der Feuerwehr „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“ beendete Abteilungskommandant Martin Schleicher dann die diesjährige Abteilungsversammlung.

Bericht: Thomas Bottling

Bilder: Feuerwehr Bruchsal [tcz]

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