Jahreshauptversammlung 2025 der Feuerwehr Bruchsal – Rückblick, Ausblick und besondere Anerkennung

11. Apr., 2025

Am 11. April 2025 fand im Bürgerzentrum Bruchsal die diesjährige Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Bruchsal statt. Feuerwehrkommandant Bernd Molitor eröffnete die Veranstaltung und begrüßte zahlreiche Gäste: die ehrenamtliche Stellvertreterin der Oberbürgermeisterin, Ruth Birkle, Vertreter des Bruchsaler Gemeinderats, Fachbereichsleiter Dr. Martin-Peter Oertel, Ordnungsamtsleiter Oliver Bieneck, alle Ehrenmitglieder, Ehrenkommandanten, Funktionsträger der Feuerwehr, Vertreter anderer Blaulichtorganisationen sowie die aktiven Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr Bruchsal.

In seinem Jahresbericht zeichnete Kommandant Molitor ein eindrucksvolles Bild des zurückliegenden Jahres. Die Feuerwehr Bruchsal zählte Ende 2024 579 Mitglieder, davon 342 in der Einsatzabteilung. Mit 1.631 Einsätzen war das vergangene Jahr eines der einsatzreichsten in der Geschichte der Feuerwehr Bruchsal.

Ein besonderes Augenmerk legte Molitor auf das Unwetterereignis am 13. August, das in kürzester Zeit 712 Einsatzlagen, darunter 34 zeitkritische, zur Folge hatte. Innerhalb von fünf Tagen wurden diese von den Einsatzkräften mit über 6.000 geleisteten Einsatzstunden abgearbeitet – in enger Zusammenarbeit mit umliegenden Feuerwehren, THW, Bundeswehr, Sanitätsdiensten, freiwilligen Helfern und Landwirten.

Molitor lobte die schnelle und professionelle Koordination in dieser Ausnahmesituation und betonte, wie wichtig der überregionale Zusammenhalt im Katastrophenschutz sei. Neben der Hochwasserlage galt es jedoch auch, viele weitere Einsätze im Stadtgebiet und darüber hinaus zu bewältigen.

Mit Blick auf die kommenden Jahre stellte Molitor den im April 2024 einstimmig verabschiedeten Feuerwehrbedarfsplan vor. Dieser setzt exemplarisch mit folgenden Themenbereichen auf:

  • die Förderung des Ehrenamts,
  • den Ausbau der Kinder- und Jugendfeuerwehr,
  • die langfristige Sicherung der Personalverfügbarkeit,
  • die Umsetzung eines hauptamtlichen Stellenplans sowie
  • die Zielstruktur von 9 + 1 Funktionen werktags tagsüber.

Molitor appellierte an die Bedeutung der individuellen Resilienz in der Bevölkerung: „Bevölkerungsschutz beginnt bei jedem selbst.“ Zum Abschluss seines Berichts dankte er allen Mitgliedern, Unterstützern, politischen Entscheidungsträgern – insbesondere Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick, Bürgermeister Andreas Glaser – sowie allen Partnerorganisationen.


Stadtjugendwartin Manuela Günter berichtete von 132 aktiven Jugendlichen in der Jugendfeuerwehr. Zahlreiche Aktionen wie Christbaumsammlungen, Berufsfeuerwehrtage mit Übernachtung, Besuche bei Werk- und Berufsfeuerwehren sowie viele kreative Aktivitäten prägten das Jahr.

Ein besonderer Moment war die Auszeichnung der Kindergruppe aus Bruchsal-Heidelsheim als älteste Kinderfeuerwehr in Baden-Württemberg. Günter sprach allen Unterstützern, besonders den Jugendgruppenleitern und -helfern, ihren tief empfundenen Dank aus.


Obmann Ullrich Koukola berichtete von den Aktivitäten der 87 Mitglieder starken Altersabteilung. Regelmäßige Ausflüge, gesellige Treffen und der Austausch mit Alterskameraden auf Landkreisebene prägten das vergangene Jahr. Im November wurde Pius Weih zum stellvertretenden Obmann gewählt. Koukola selbst wurde in seinem Amt bestätigt. Auch für 2025 sind wieder zahlreiche gemeinsame Unternehmungen geplant.


In ihrem Grußwort sprach Ruth Birkle, die ehrenamtliche Stellvertreterin der Oberbürgermeisterin, der Feuerwehr Bruchsal ihre größte Anerkennung aus. Die enorme Einsatzzahl zeigt, wie unverzichtbar das Ehrenamt sei. Sie betonte die Bedeutung von Bevölkerungsschutz, der künftig weiter gestärkt werden müsse – auch durch das persönliche Engagement jedes Einzelnen.

Die Stadt werde weiterhin für eine moderne Ausstattung sorgen, aktuell etwa durch digitalen Einsatzstellenfunk und die Umstellung auf Überdruck-Atemschutzgeräte. Besonders würdigte sie die herausragende Jugendarbeit – von den Bambinis bis zu den Jugendlichen.

Mit den Worten „Einmal Feuerwehr – immer Feuerwehr“ leitete sie zu den Ehrungen des Abends.


Ehrungen für langjährige Mitgliedschaft und aktiven Dienst

Für langjährige Zugehörigkeit wurden ausgezeichnet:

  • 40 Jahre Mitgliedschaft: Mike-Daniel Pfeiffer, Andreas Zutavern, Udo Knoch, Michael Herrmann
  • 60 Jahre Mitgliedschaft: Manfred Speck

Für den aktiven Feuerwehrdienst erhielten folgende Mitglieder die Ehrenzeichen des Landes Baden-Württemberg:

  • 25 Jahre: Asim Taghi Agdiri, Frank Wilbert, Sascha Eckert
  • 40 Jahre: Mike-Daniel Pfeiffer, Michael Herrmann, Bernd Molitor

Besondere Ehrungen – Anerkennung für außergewöhnliches Engagement

Peter Kroll – Silberne Ehrennadel der Jugendfeuerwehr Baden-Württemberg

Manfred Wolf, stellvertretender Kreisjugendfeuerwehrwart, überreichte Peter Kroll die silberne Ehrennadel der Jugendfeuerwehr Baden-Württemberg. Seit 1992 prägt Peter Kroll die Kinder- und Jugendfeuerwehr der Abteilung Heidelsheim mit außergewöhnlichem Einsatz, Herz und Weitsicht. Er hat unzählige junge Menschen für die Feuerwehr begeistert und generationenübergreifend geprägt. Diese Auszeichnung würdigt sein jahrzehntelanges, leidenschaftliches Engagement für den Feuerwehrnachwuchs.

Michael Hambsch – Ernennung zum Ehrenbrandmeister

Feuerwehrkommandant Bernd Molitor ehrte Michael Hambsch, Landessprecher des Technischen Hilfswerks (THW), für seine langjährige, zuverlässige und kollegiale Zusammenarbeit mit der Feuerwehr Bruchsal. In einer persönlichen Laudatio würdigte Molitor Hambsch als verlässlichen Partner, der nicht nur mit fachlicher Kompetenz, sondern auch mit menschlicher Offenheit und lösungsorientierter Haltung überzeugt.

Für dieses außergewöhnliche Engagement wurde Michael Hambsch feierlich zum Ehrenbrandmeister der Feuerwehr Bruchsal ernannt.

Vera Butterer – Ernennung zur Ehrenbrandmeisterin

In einer emotionalen Ehrung bedankte sich Bernd Molitor bei Vera Butterer, die weit über ihre eigentliche Funktion hinaus zur Stütze der gesamten Feuerwehr geworden ist. Oft liebevoll als „Mutter der Abteilung“ bezeichnet, steht sie jederzeit mit Rat und Tat zur Seite – egal ob beruflich, privat oder im Einsatzdienst.

Ihr selbstloser Einsatz, ihre Warmherzigkeit und ihre unerschütterliche Hilfsbereitschaft machen sie zu einer unverzichtbaren Persönlichkeit innerhalb der Feuerwehr. Als Zeichen tiefster Anerkennung wurde Vera Butterer zur Ehrenbrandmeisterin der Feuerwehr Bruchsal ernannt – unter lang anhaltendem Applaus der Anwesenden.


Auch zahlreiche Vertreter befreundeter Organisationen nutzten die Gelegenheit, ihren Dank auszusprechen:

  • Polizeioberrat Jürgen Conrad lobte die professionelle und respektvolle Zusammenarbeit bei gemeinsamen Einsätzen.
  • Unterkreisführer Benedikt Klein würdigte das Engagement Bruchsals für die Aus- und Weiterbildung auf Unterkreisebene.
  • Michael Hambsch (THW) bedankte sich bewegt für die große Ehre, ein Teil der Feuerwehr Bruchsal zu sein.
  • Michael Raab, Stadtsprecher des Malteser-Hilfsdiensts, betonte die tiefe Verbundenheit, die sich besonders bei den Hochwassereinsätzen im August zeigte.

Mit den traditionellen Worten
„Gott zur Ehr, dem nächsten zur Wehr“
schloss Feuerwehrkommandant Bernd Molitor die Hauptversammlung 2025 der Feuerwehr Bruchsal.

Bericht: Tibor Czemmel

Bilder: Feuerwehr Bruchsal [tcz]

Einsatzberichte dieses Jahr veröffentlicht

125

Brandeinsätze 73
   davon Brandmeldeanlagen 38
      BMA Fehlalarme 25
Hilfeleistungen 46
   davon First Responder 1
Umwelteinsätze 2
Fehlalarme (ohne BMA) 4

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