
Gegen 8:30 Uhr trafen sich rund 35 ehrenamtliche Einsatzkräfte aller Abteilungen der Feuerwehr Bruchsal an diesem Samstag zu einem intensiven Übungstag.
Das LUF-Team (LUF – Löschunterstützungsfahrzeug), von dem sich etwa 13 Einsatzkräfte zur Übung einfanden, übte das taktische Vorgehen mit dem LUF in weitläufigen Hallen oder Tiefgaragen. Ein besonderes Augenmerk lag dabei auf dem Schlauchmanagement für das LUF. Angenommen wurde, dass das LUF 80 m in eine Tiefgarage vordringen muss. Dabei ist Personalstärke gefragt, wenn es darum geht, dem vorgehenden LUF die mit Wasser gefüllte und schwere B-Schlauchleitung (Schlauchdurchmesser: 75 mm, Schlauchlänge: 20 m, Gewicht, wenn gefüllt: ca. 95 kg je Schlauch) nachzuführen. Es muss auf Hindernisse, Kanten und Ecken geachtet werden, an denen die Schlauchleitung gegebenenfalls einen Riss bekommt oder gar vollständig reißt, weil das LUF immer weiter vorrückt. Hier gilt es die eingesetzten Kräfte so zu positionieren, dass sie an den kritischen Wegpunkten des LUF bzw. der Schlauchleitung die Leitung entsprechend nachführen. Die Einsatzkräfte sind dann an an diesen Punkten mit Atemschutz im Einsatz und verrichten in verrauchter Umgebung schwere körperliche Arbeit. Und auch außerhalb des unmittelbaren Einsatzbereichs – also vor der Einsatzstelle – muss die Schlauchleitung so verlegt sein, dass sie zügig und störungsfrei nachgeführt werden kann. Dieses Vorgehen wurde vom LUF-Team in drei Durchgängen geübt. Die Übung brachte einige weiterreichende Erkenntnisse in Bezug auf das taktische Vorgehen mit dem LUF, so dass die Übung von den Teilnehmenden als sehr positiv bewertet wurde. Gegen Mittag war die Übung des LUF-Teams beendet.
Daneben übten 19 Atemschutzgeräteträger und – trägerinnen die Rettung eines verunfallten Atemschutztrupps. Für diese Einsatzkräfte begann ihr Übungssamstag damit, dass sie eben diesen verunfallten Atemschutztrupp suchen und retten mussten. Erschwert wurde ihnen diese Aufgabe dadurch, dass ihnen ihre Atemschutzmasken mit intransparenter jedoch lichtdurchlässiger Folie abgeklebt wurde. So in ihrer Sicht eingeschränkt mussten sie durch einen Übungsparcours, der mit einigen Hindernissen gespickt war. Die Teilnehmenden wurden hier quasi „ins kalte Wasser geworfen“. Hier zeigte sich bereits, welche Herausforderungen auftreten, wenn es gilt eigene verunfallte Einsatzkräfte zu retten. Die Einsatzkräfte wurden dabei bewusst unter Stress gesetzt. Für sie ging es darum, den Umgang mit Stress zu üben und dabei möglichst ruhig zu bleiben. Sie sollten sich ihrer Eigensicherung bewusst sein und auch die Tücken einer solchen Rettungsaktion von eigenen verunfallten Kräften kennenlernen.
Auch für die Führungskräfte, die an der Übung teilnahmen, gab es hinsichtlich der Personalplanung und dessen, was an sonstigen weiteren Maßnahmen erforderlich ist, einige Erkenntnisse. Gerade im Bereich der Personalplanung – insbesondere der Bereitstellung weiterer Atemschutzgeräteträgerinnen und -träger als Sicherungs- bzw. Rettungstrupps – gilt es hier besonders vorausschauend zu planen.
Nach dieser Rettungsübung, die gut 80 Minuten ging, startete dann nach der Mittagspause ein theoretischer Teil. Darin wurde einzelne Einsätze aus den vergangenen Jahren, in denen es zu Unfällen von Atemschutztrupps kam, angeschaut und analysiert. Auch hier gab es für die Teilnehmenden einige neue Erkenntnisse.
Den Abschluss dieses Atemschutznotfalltrainings bildete dann eine Themeneinheit, in der es um Tipps und Tricks ging, wie man als Trupp (2-3 Einsatzkräfte) möglichst effizient bei der Rettung einer verunfallten Kameradin oder eines verunfallten Kameraden vorgeht und diese/n schnell und sicher rettet.
Die Rückmeldungen aller Feuerwehrkameradinnen und -kameraden in der Abschlussrunde dieses Übungstages waren durchweg positiv. Alle äußerten sich dahingehend, dass sie vieles gelernt hätten und für sich mitnehmen werden, meinten aber auch, sich während des Tages wieder an Dinge erinnert zu haben, von denen sie schon gehört oder die sie in der Vergangenheit gelernt hatten. Der Teilnehmerkreis war sich darin einig, dass das heute Erlernte an alle Atemschutzgeräteträgerinnen und – träger der Feuerwehr Bruchsal weitergegeben werden solle.
Insgesamt war es für beide Teams – LUF-Team und die Atemschutzgeräteträger – ein erfolgreicher Tag, in dem sie für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger von Bruchsal unterwegs waren.
Bericht: Thomas Bottling
Bilder: Feuerwehr Bruchsal (mabe, sim)









