
Programm
Sonntag, 12.01.2025 – 18:00 Uhr
Neujahrsempfang Turnhalle Helmsheim
Samstag, 28.06.2025
15:00 Uhr Festauftakt mit Schauübung
16:30 Uhr Fassanstich und Festeröffnung durch Schirmherrin Oberbürgermeisterin Petzold-Schick
17:00 Uhr musikalische Unterhaltung, Musikverein Helmsheim
20:30 Uhr Live-Band „Flash“
Sonntag, 29.06.2025
10:00 Uhr ökumenischer Gottesdienst
11:30 Uhr Mittagstisch
11:30 Uhr Blaulichttag
Ausstellung von Feuerwehr, THW, DRK, Malteser, Bundeswehr, Polizei, u. v. m.
Sonntag, 29.06.2025
14:30 Uhr Seniorennachmittag der Stadt Bruchsal
musikalische Unterhaltung
19:00 Uhr Helmsheimer Abend
Spiel- und Quizabend mit Vertretern der Helmsheimer Vereine
Montag, 30.06.2025
10:30 Uhr Unterhaltungsprogramm durch die Kindergärten und die Grundschule Helmsheim
11:30 Uhr Handwerkeressen
13:00 Uhr Treffen der Alterskameraden des Landkreises Karlsruhe
15:00 Uhr musikalische Unterhaltung, Seniorenkapelle Obergrombach
20:00 Uhr Live-Band „Sunday Rest“
Die Helmsheimer Feuerwehrchronik von 1900 bis 2025
„Ich gelobe meine Pflichten als Feuerwehrmann der Freiwilligen Feuerwehr der Gemeinde Helmsheim gemäß dem Gesetze freiwillig und mit ganzem Ernst wahrzunehmen, meinem Vorgesetzten Gehorsam zu leisten und meinen Dienst gewissenhaft zu erfüllen, treu unserem Wahlspruch:
„Gott zur Ehr, dem nächsten zur Wehr“

Diese Verpflichtungsformel haben 50 Feuerwehrmänner vor dem ersten gewählten Kommandanten, Bürgermeister Schmidt, am 02.09.1900 gesprochen.
Bevor es zum Schwur dieser Formel kam, bestand bereits 1868 eine Feuerwehrabteilung in der Gemeinde Helmsheim, aufgestellt unter der Leitung eines Feuerwehrhauptmanns – im Jahre 1873 übte Ratsschreiber Karl Bauer dieses Amt aus. Unter seiner Führung standen ein Spritzenmeister, 10 Schlauchführer und 20 Pumpenmänner. Dazu Mannschaften zur Bespannung des Spritzenwagens, Feuerreiter, Steigmannschaften und Buttenträger. Insgesamt hatte die Wehr eine Stärke von fast 80 Mann zur Verfügung. Eine Verpflichtung zu gemeinsamem Feuerschutz und zu Löscheinsätzen in Brandfällen galt für die Männer des Dorfes lange vor der Gründung dieser Freiwilligen Feuerwehr.
Zur Zeit der Gründung herrschten sehr strenge Regeln. So kamen nur „unbescholtene Bürger“ zur Feuerwehr. Monatlich musste ein Mitgliedsbeitrag von 20 Pfennig entrichtet werden und wer den Feuerwehrdienst quittierte, wurde mit zehn Mark zur Kasse gebeten. Eine damals immense Summe.
Was die Effektivität von Löscheinsätzen anging, so waren der Helmsheimer Feuerwehr Grenzen gesetzt. Man musste das Löschwasser aus dem Dorfbach schöpfen. Erst der Bau einer Wasserleitung 1907 machte einen schnellen und effektiven Einsatz möglich. Die Feuerwehr wurde zum wichtigen Bestandteil des Gemeindelebens, 1919 zählten 80 Mann zur Freiwilligen Feuerwehr Helmsheim. Aus den ersten Jahrzehnten sind nur wenige große Einsatzberichte bekannt. Erst 1926 wurde über einen Brand auf dem Anwesen Goll und Wilhelm Schührer und zwei weiteren Bränden bei den Anwesen Karl-August Gretter und Familie Götz berichtet. Trotz der noch einfachen Ausrüstungen leistete die Wehr gute Arbeit. Das Feuerlöschwesen in einer Feuerwehr zu organisieren, war unfraglich die richtige Entscheidung für Helmsheim gewesen.
Zum 25-jährigen Stiftungsfest am 04.07.1925 (1900-1925) betrug der Personalbestand 64 Mann. Kommandant Hermann Schwedes machte das erste große Jubiläumsfest zu einem vollen Erfolg.
Während des Zweiten Weltkriegs wurden die Feuerwehrleute aus Helmsheim auch außerhalb der Gemeinde gefordert. Zu Einsätzen wurden folgende Orte angefahren: Mannheim, Waghäusel, Oberhausen, Karlsruhe, Büchenau, Pforzheim und Bruchsal. Die Ausrüstung der Helmsheimer Feuerwehr war mittlerweile auf eine Motorspritze, eine Feuerhandspritze, einen Hydrantenwagen und eine fahrbare Leiter angewachsen.
Der bis dahin größte bekannte Brand ereignete sich am 13.12.1951 bei Küfer Wilhelm Keim. Ein Ereignis, das in vielen Erzählungen auch heute noch wachgehalten wird. Der Ortskern befand sich in großer Gefahr, da die Flammen von Scheune zu Scheune übersprangen. Der Helmsheimer Wehr gelang es jedoch, das Schlimmste zu verhindern.
Neben der Beschaffung von Ausrüstungsgegenständen war schon immer die Unterbringung ein Problem. Die gesamte Ausrüstung war in der „Alten Kelter“ untergebracht. Schon damals hatte man erkannt, dass dies keine Lösung auf Dauer sein konnte.
So wurden die ersten Planungsentwürfe zu einem neuen Feuerwehrhaus von Kommandant Valentin Bauer im März 1963 dem Gemeinderat Helmsheim vorgelegt. Mit der Beschaffung eines neuen LF 8 wurde am 26.05.1963 aber zunächst einmal die Ausrüstung verbessert.
1972 gab es in Helmsheim Veränderungen, die sich auch auf die Feuerwehr auswirkten. Die bisher selbstständige Gemeinde Helmsheim wurde nach Bruchsal eingemeindet. Die Verhandlungen über ein neues Gerätehaus mussten nun mit der Stadt Bruchsal geführt werden. 1974 wurden erste Vorschläge unterbreitet. Es dauerte dann bis zum 15. Februar 1979, als Kommandant Emil Specht vom Bürgermeisteramt die Mitteilung über das Raumordnungsprogramm für den Neubau eines Gerätehauses erhielt. Am 20.06.1975 hieß es zunächst einmal „75 Jahre Freiwillige Feuerwehr Helmsheim“. Ein Höhepunkt des Festes war die Aufführung des „Großen Zapfenstreichs“ unter Mitwirkung des Musikvereins Helmsheim und des Spielmannszuges Bretten.
Am 01.04.1981 erklärten sich in Helmsheim zwölf Jugendliche bereit, in einer Jugendabteilung mitzumachen. Günter Baumgärtner, der erste Jugendwart unserer Feuerwehr, startete mit dem Aufbau der Jugendfeuerwehr Helmsheim. (Mehr Details zur Jugendarbeit seit 1981 sind in einem separaten Bericht zusammengefasst.) Das Jahr 1982 brachte der Helmsheimer Wehr die Erfüllung des lange ersehnten Wunsches: Den Bau eines neue Feuerwehrhauses. Am 16.12.1982 fand das Richtfest und am 11.11.1983 die Einweihung der neuen Unterkunft statt.
Mit mehr Platz ausgestattet, war es nun möglich, auch einen Mannschaftstransportwagen unterzubringen. In Helmsheim rückte die Feuerwehr nun mit zwei Fahrzeugen aus und war somit in der Lage, auch mit mehr als einer Löschgruppe schnell am Einsatzort zu sein. Besonders geübt wurden Einsätze mit dem LF 8 und dem Tragkraftspritzenanhänger zur Förderung von Wasser über weite Wegstrecken. Am 11.06.1988 ging ein weiterer Wunsch in Erfüllung: Oberbürgermeister Bernd Doll überreichte Abteilungskommandant Gerhard Schäffer die Schlüssel für ein neues Löschfahrzeug LF 8.
Traditionen spielen im Leben der Feuerwehr in Helmsheim auch eine gewichtige Rolle. Heiratet beispielsweise ein Feuerwehrkamerad, so muss er zusammen mit seiner frisch angetrauten Ehefrau einen kleinen Brand mit der Kübelspritze löschen. Dabei kommt die für Übungszwecke hergestellte Metallfeuerwanne zum Einsatz.
Das Jahr 1990 stellte einen wichtigen Meilenstein in der Geschichte unserer Feuerwehr dar. Bei der Jahreshauptversammlung im Februar wurden Kommandant Gerhard Schäffer und sein Stellvertreter Karl-Heinz Braun wiedergewählt. Ein großes Fest stand an.
Helmsheim hatte eine modern ausgestattete Feuerwehr, die in einem richtigen Feuerwehrhaus untergebracht war. Ein neues Löschfahrzeug stand zur Verfügung. Der Ausbildungsstand der Mannschaft war sehr gut.
Zahlreiche Einsätze wurden mit dem neuen Gerät gefahren und unzählige Übungsstunden absolviert. Der Dienstplan der Feuerwehr umfasste in jedem Jahr mindestens 20 feste Übungsveranstaltungen mit wechselndem Programm. Hinzu kamen Übungen an der Atemschutzstrecke der Landesfeuerwehrschule in Bruchsal und die Teilnahme an Leistungsübungen. Gerade bei Leistungsübungen war die Vorbereitungszeit für die Mannschaften eine harte Prüfung. Die Freizeit wurde dann zu einem sehr großen Anteil für die Feuerwehrarbeit eingesetzt.
Neben der feuerwehrtechnischen Seite gab es bei einer freiwilligen Feuerwehr aber auch die Kameradschaftspflege. Denn bei Einsätzen war es wichtig, dass sich jeder zu 100% auf den anderen verlassen konnte. Bei Festbesuchen anderer Wehren gab es zusätzlich die Möglichkeit, sich über die Arbeit anderer Feuerwehren, deren Gerätschaften und Vorgehensweisen zu informieren. Wenn sich Feuerwehrleute in ihrer Uniform auf eine solche Veranstaltung begaben, so wurde bisher immer eine Anregung für die eigene Feuerwehrarbeit mit nach Hause genommen.
Die Neunzigerjahre der Freiwilligen Feuerwehr Helmsheim starteten mit einer Reihe von Einsätzen. Sogar in der Neujahrsnacht am 01.01.1991 um 2:45 Uhr mussten die Feuerwehrkameraden ausrücken. Richtig brenzlig wurde es bei einem Kellerbrand am 05.04.1991 am Schloßbergring. Schnelles Eingreifen einer Löschgruppe mit dem Einsatz von Atemschutzgeräteträgern konnte das Übergreifen des Feuers auf die Öltanks im Keller verhindern. 16 Mann waren im Einsatz. Dies war einer der größten Brandeinsätze der Neunziger Jahre.
Bei der zunehmenden Anzahl von Hilfeleistungseinsätzen und bei Einsätzen außerhalb der Wasserversorgungsmöglichkeiten zeigte sich immer mehr, dass ein Fahrzeug mit Wassertank fehlte. Bei einem Verkehrsunfall auf der B 35 in Richtung Gondelsheim im November 1991 konnte die Feuerwehr Helmsheim deshalb nur wenig ausrichten. Ein Fahrzeug geriet in Brand und der Löschwasservorrat der Helmsheimer Wehr war beschränkt. Helmsheim war zusammen mit den Kameraden aus Bruchsal ausgerückt. Abteilungskommandant Schäffer stellte dieses Thema deshalb immer wieder auf die Tagesordnung. Durch Tausch mit der Abteilung Heidelsheim gelang es schließlich 1998, ein solches Fahrzeug zu bekommen. Die genaue Bezeichnung lautete: LF 8/6. Doch dazwischen lagen noch unzählige Einsätze und Arbeitsstunden.
Bisher wurde es kaum erwähnt, doch es ist von großer Bedeutung, die Zeit der Führungsmannschaft der Freiwilligen Feuerwehr hervorzuheben, insbesondere den Einsatz des Abteilungskommandanten. Alle Aktivitäten mussten sorgfältig geplant werden, weshalb regelmäßig Feuerwehrausschusssitzungen stattfanden. An diesen Abenden nahmen der Abteilungskommandant, sein Stellvertreter, der Schriftführer, der Kassier, der Gerätewart sowie der sechsköpfige Feuerwehrausschuss teil. Für jeden, der ein Amt innerhalb der Feuerwehr bekleidete, bedeutete dies, einen erheblichen Teil seiner Freizeit für den Dienst an der Allgemeinheit zu investieren.
Im Mai 1992 wurde Hochwasseralarm gegeben. Zur Unterstützung der Feuerwehr in Bruchsal ging es zum Keller auspumpen. Im Juli 1992 war ein großes Unwetter über Helmsheim hereingebrochen. Die Feuerwehr war die ganze Nacht im Einsatz. Es gab 15 Einsatzstellen. Ebenfalls im Juli: Mähdrescherbrand bei der Weinberganlage. Leider konnte die Feuerwehr Helmsheim nur ihre Feuerlöscher einsetzen. Erst das angeforderte Tanklöschfahrzeug aus Bruchsal machte einen effektiven Einsatz möglich. Im August 1992 wurde zu einem Verkehrsunfall Richtung Gondelsheim alarmiert. Ein PKW mit Anhänger war von der Straße abgekommen und der Anhänger umgekippt. Die hier im Bericht aufgeführten Einsätze bildeten nur einen Ausschnitt der Einsatztätigkeit. Sie sollten exemplarisch für viele geleistete Einsatzstunden stehen.
1993 kam für die Unterbringung der Feuerwehr eine weitere Verbesserung hinzu. Hinter dem Feuerwehrgerätehaus befand sich ein nicht überdachter Freiplatz. Um bei Übungen und sonstigen Aktivitäten wetterunabhängig zu sein, wurde eine Überdachung gebraucht. Natürlich war ein solches Bauvorhaben nicht einfach zu bewerkstelligen. Klar war, dass alleine mit Mitteln der Stadt Bruchsal keine Lösung gefunden werden konnte. Also klemmte sich Abteilungskommandant Gerhard Schäffer den Plan unter den Arm und überzeugte Oberbürgermeister Doll, die Kosten für das Material zu übernehmen. Am 12.06.1993 konnte die Überdachung dann im Beisein von Oberbürgermeister Bernd Doll eingeweiht werden. Eine Vielzahl von freiwilligen Arbeitsstunden der Feuerwehrkameraden war notwendig. Handwerkliches Geschick und Gemeinsinn, gepaart mit der Freude an der Kameradschaft, machten dies möglich.
Das Jahr 1994 war wieder geprägt durch zahlreiche Einsätze und Übungsaktivitäten. Bei PKW-Bränden zeigte sich wiederum, dass ein Löschfahrzeug mit Wasser notwendig war. Bei einem Einsatz zu einem Verkehrsunfall bei der Einfahrt zum Schlossbuckel konnte die Feuerwehr nicht mehr helfen. Der PKW hatte sich überschlagen und der Fahrer verstarb. Ein Brandeinsatz im Juli an der Bushaltestelle an der B 35 war nach kurzer Zeit beendet. Mit zwei C-Rohren wurde das Feuer gelöscht.
Im Januar 1995 hieß es wieder „Einsatz Verkehrsunfall“. Zusammen mit der Feuerwehr Bruchsal wurden Verletzte aus einem zwischen Obergrombach und Helmsheim verunglückten Fahrzeug befreit. Immer mehr rückte die zweite Übung im Monat in den Vordergrund. Traditionell fand immer am zweiten Freitag im Monat die Monatsübung statt. Zwei Wochen danach folgte eine Zusatzübung. Diese Zusatzübung hatte als Schwerpunkt die Atemschutzausbildung. Ein Highlight auf der kameradschaftlichen Seite bildete die Maifeier im Schiffgrund 1995. Bei Lagerfeuer und Spielen traf sich die Feuerwehrfamilie mit Kind und Kegel. Für die Beständigkeit der Freiwilligen Feuerwehr Helmsheim sprach die Ehrung von Kameraden für 50-jährige Mitgliedschaft. Dies waren Heinz Buchhalter, Emil Häfele und allen voran Ehrenkommandant Valentin Bauer.
Einen großen Brandeinsatz verzeichnete die Feuerwehrchronik am 30.07.1995 in der Burggrundstraße. Durch die Enge der Straße war der optimale Einsatz der Feuerwehrmannschaften gar nicht so einfach. Wegen der Größe des Brandes wurde die Feuerwehr Bruchsal zur Unterstützung angefordert. Das zum Glück unbewohnte Gebäude wurde stark beschädigt; Dachstuhl und Tenne wurden ein Raub der Flammen. Nachlöscharbeiten waren auch am folgenden Tag notwendig.
Das Jahr 1996 brachte in Helmsheim wieder viele Feuerwehraktivitäten mit sich. Im Mai kam eine dramatische Rettungsaktion zur Liste der Einsätze hinzu. Ein Arbeiter war bei Kanalarbeiten im Kanalgraben verschüttet worden. Der Graben musste abgestützt und die Person befreit werden. Zu Hilfe kam die zusätzlich alarmierte Feuerwehr Bruchsal mit schwerem Gerät. 1997 war wieder Hochwasser angesagt. Im Februar waren nach starken Regenfällen mehrere Einsätze notwendig. Vor allem bei Gewerbebetrieben musste mit Schmutzwasserpumpen und Wassersaugern angerückt werden. Das Gewerbegebiet Mergelgrube wurde mehr und mehr zum Übungsgebiet der Feuerwehr, da sich hier immer mehr Firmen ansiedelten.
Mit der Grundschule Helmsheim wurde Mitte der 90er Jahre eine Vereinbarung zu frühkindlichen Besuchen im Feuerwehrhaus ins Leben gerufen. Die Kinder wurden dabei über die Arbeit der Feuerwehr informiert, konnten die Fahrzeuge und Gerätschaften besichtigen und durften auch mal selbst eine Strahlrohr in die Hand nehmen.
Der absolute Höhepunkt des Jahres 1998 war die Fahrzeugübergabe und Fahrzeugeinweihung des LF 8/6 im September. Durch Tausch mit der Feuerwehr Heidelsheim, die ihrerseits ein neues Löschfahrzeug mit Wassertank erhielt, wurde ein alter Wunsch endlich Wirklichkeit. Helmsheim hatte ein Löschfahrzeug mit Wassertank. Viele Anstrengungen waren notwendig, um alles unter Dach und Fach zu bringen.
Übungen des Jahres 1999 standen somit unter dem Motto: „Das neue Gerät richtig zum Einsatz bringen“. Einsätze, bei denen kein Löschwasser aus der Wasserversorgung zur Verfügung stand, konnten nun besser bewältigt werden.
Das neue Jahrtausend begann doch etwas ruhiger und nicht so einsatzintensiv. So konnte man die ganze Kraft auf das bevorstehende 100-jähriges Jubiläum unserer Wehr intensivieren.
Vom 01. bis 03.07.2000 wurde dieses Fest begangen. Auf dem Sportgelände Helmsheim wurde dafür ein Festzelt aufgebaut.
Das Fest begann mit einer Kranzniederlegung auf dem Friedhof für die gefallenen und verstorbenen Kameraden. Danach folgte eine Unterkreisübung. Der Abend stand fest im Zeichen des Festbanketts mit vielen Ehrungen und anschließendem großen Zapfenstreich. Am Sonntag wurde ein ökumenischer Gottesdienst abgehalten, am Mittag fand ein Festumzug mit über fünfzig teilnehmenden Gruppen, Spielmannszügen und Wehren aus der gesamten Umgebung statt.
Der Abend gehörte den „Grombachern“ im ausverkauften Festzelt, die einen unvergesslichen Höhepunkt unseres Jubiläums boten.
Montags wurde, wie es schon immer Brauch in Helmsheim war, ein Abend der Ortsvereine durchgeführt. Ein Leckerbissen dabei war der Auftritt der Tanzgruppe von den Landfrauen mit ihrem Tanz „Der Anton aus Tirol“.
Im Oktober bedankte sich die Feuerwehr bei allen Helfern unserer Ortsvereinen für die großartige Unterstützung über das Jubiläumsfest.
Mit Beginn des Jahres 2001 begannen für die Wehr die ersten Verbindungen zur heutigen Partnerstadt Gornja Radgona. Auf Initiative von Reinhard Schwedes und Gerhard Schäffer als Abteilungskommandant wurde beim ersten Treffen in Helmsheim mit der Stadt Gornja Radgona, erste Gespräche mit Bogdan Sajnovic über ein freundschaftliches Zusammentreffen der gemeinsamen Wehren angeregt. Ein gemeinsames Jugendzeltlager in Slowenien sollte dabei den Anfang machen.
Um den Ausbildungsstand unserer Wehr weiter hochzuhalten, begann man sich an den Übungen zum Leistungsabzeichen des Feuerwehrverbandes zu beteiligen und den Leistungsstand unter Beweis zu stellen. So konnte eine Gruppe 2001 wieder das Abzeichen in Bronze erringen, 2002 sollte dann das Abzeichen in Silber folgen.
Die angeregten partnerschaftlicher Beziehungen zu Gornja Radgona nahmen 2002 Fahrt auf. Nach einer herzlichen Einladung zu dem 120-jährigen Bestehen der Feuerwehr Gornja Radgona im September, machte sich eine Abordnung der Feuerwehrabteilung Helmsheim auf, um daran teilzunehmen. Ein überaus herzlicher Empfang wurde der Gruppe im Feuerwehrhaus und in der gesamten Bevölkerung zuteil. Als Gäste wurden wir bei dem Festbankett besonders begrüßt. Zu diesem Anlass überreichte Abteilungskommandant Gerhard Schäffer ein Gastgeschenk der Stadt Bruchsal mit den besten Wünschen von Oberbürgermeister Bernd Doll, des Gemeinderates und der Stadtverwaltung Bruchsal. Wir ließen es uns nicht nehmen als Delegation mit unserer Fahne an dem Festumzug mitzumachen, bei der auch Vertreter von Slowenien, Kroatien und Österreich mit dabei waren. Mit den Klängen von „Oberkrainischer Musik“ wurden wir nach diesem ersten offiziellen Besuch in Richtung Heimat, verabschiedet.
2003 sollte wieder ein einsatzreiches Jahr werden. Der vom Sturm umgestürzte Maibaum auf dem Dorfplatz und ein Küchenbrand in Helmsheim waren nur einige der Einsätze.
Auch sollte in diesem Jahr die dörfliche Zusammengehörigkeit nicht zu kurz kommen. Bei der jährlichen Sportwoche des TV 07 Helmsheim im Juli nahmen zwei Gruppen an dem zum ersten Mal ausgetragen Tauziehen der Ortsvereine erfolgreich teil. Wir konnten, unter zehn teilnehmenden Mannschaften, den Sieg erringen.
Der Kindergarten Sonnenschein beteiligte sich seit 2005 auch an der frühkindlichen vorbeugenden Brandschutzerziehung. Dazu waren 28 Kinder mit zwei Betreuern einen Tag lang bei der Feuerwehr mit „Feuer und Flamme“ dabei.
Nachdem 2002 der erste partnerschaftliche Besuch der Feuerwehr in Gornja Radgona stattfand, startete am 05.05.2005 die Abteilung Helmsheim mit einem Bus in Richtung Partnergemeinde, zu einem viertägigen Freundschaftsbesuch. Mit großer Freundlichkeit und überwältigter Gastfreundschaft durch die Feuerwehr Gornja Radgona wurden wir begrüßt. Eine unvergessliche Kameradschaft und besondere Erlebnisse rundeten diesen Ausflug ab.
Am 07.04.2006 wurde bei der jährlichen Jahreshauptversammlung der Gesamtwehr Bruchsal unser Abteilungskommandant Gerhard Schäffer vom Deutschen Feuerwehrverband mit dem Deutschen Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber für 21 Jahre Dienst als Abteilungskommandant ausgezeichnet. Diese Ehrung hatte bis dahin noch kein Mitglied der Wehr erhalten.
Der gute Ausbildungsstand der Wehr spiegelte sich am 15.06.2007 wider. Zum ersten Mal absolvierte eine Mannschaft aus Helmsheim das Leistungsabzeichen in Gold. Unter der Leitung von Kamerad Ulrich Geißler nahmen neun Feuerwehrmänner in Malsch erfolgreich daran teil.
Mit Beginn des Jahres 2010 wurde bei der Feuerwehr ein Generationswechsel vollzogen: Abteilungskommandant Gerhard Schäffer übergab nach 25 Jahren erfolgreicher Arbeit die Leitung der Wehr an Bernhard Specht. Ingo Schick trat ihm als sein Stellvertreter zur Seite. Beim 110-jährigen Jubiläumsfest im Mai wurden die zurückliegenden Stationen von Gerhard Schäffer nochmals besonders gewürdigt.
Mit dem immer weiter fortschreitenden Ausbildungsstand der Mannschaft, wurde es zwangsläufig erforderlich, die Infrastruktur weiter zu modernisieren. So wurde der in die Jahre gekommene MTW im Jahre 2011 durch den neuen MTW Mercedes-Benz Sprinter ersetzt, ein weiterer modernisierter Wechsel beim Fahrzeugpark. Bei der Ferienzusammenkunft im August konnte das Fahrzeug gesegnet und feierlich übergeben werden.
In der Nacht zum 07.11.2011 wurde die Wehr gegen 3:20 Uhr zu einem Holzstapelbrand im Bereich des Gewerbegebiets Helmsheim alarmiert. Beim Eintreffen brannten bei einer Holzverarbeitungsfirma ein Holzstapel und eine Zugmaschine in voller Ausdehnung. Da sich das Feuer bereits rasend schnell ausgebreitet hatte und schon zwei Lagercontainer, in denen sich Ersatzteile sowie Öle befanden, erreicht hatte, wurden weitere Löschfahrzeuge aus Heidelsheim und Bruchsal nachgefordert. Bis in die frühen Morgenstunden waren die Einsatzkräfte im Einsatz.
Der in die Jahre gekommen Feuerwehrgarten sollte nun eine Generalüberholung erfahren. Mit Eifer begann man die Modernisierung des Gartens unterhalb des Gerätehauses, unzählige Stunden der Wehr waren dazu erforderlich.
Die schweißtreibenden Mühen konnte man bei der Ferienzusammenkunft 2012 in Augenschein nehmen. Es war wirklich gut gelungen!
Das Jahr 2016 sollte für die Wehr wieder ein sehr arbeitsreiches Jahr werden. Am 20. März wurde die Wehr kurz nach 9:00 Uhr zu einem Wohnhausbrand am Eingang zum Schlossbergring gerufen. Beim Eintreffen der Wehr war bereits weithin eine starke Rauchentwicklung sichtbar. Durch intensive Brandbekämpfung mit Unterstützung der Drehleiter aus Bruchsal konnte ein Übergreifen des Feuers auf das Nachbargrundstück weitgehend vermieden werden.
Im Mai wurden wir zu einem schweren Verkehrsunfall Richtung Gondelsheim alarmiert. Bei einer Frontalkollision zweier PKW wurden beide Fahrzeugführer in ihren Fahrzeugen eingeklemmt und mussten durch die Feuerwehr befreit werden. Ein Abtrennen der Fahrzeugdächer war erforderlich, um die eingeschlossenen Personen patientengerecht zu retten und diese dem Rettungshubschrauber zu übergeben.
Das Jahr 2017 sollte ein sehr einsatzreiches Jahr werden. Am 15. Februar wurde zu einem Pkw-Brand in den Weinbergen Richtung Obergrombach alarmiert. Bei dem dortigen Funkmast direkt über den Weinbergen war ein PKW geparkt, der aus nicht näher geklärten Umständen plötzlich Feuer gefangen hatte. Die Besitzer des Fahrzeuges waren gerade bei der Arbeit auf ihrem Grundstück, als sich ihr in einer Transportbox befindlicher Hund neben dem Fahrzeug bemerkbar machte. Der Besitzer konnte das Tier noch rechtzeitig in Sicherheit bringen und alarmierte die Feuerwehr. Beim Eintreffen der Wehr stand das Fahrzeug bereits im Vollbrand. Unter Atemschutz konnte der PKW mit zwei C-Rohren abgelöscht werden. Ein Ausbreiten auf direkt danebenstehende Bäume und Buschwerk wurde rechtzeitig verhindert.
In der Nacht zum 11. März wurde wieder ein Brandeinsatz gemeldet. In der Heidelsheimer Straße war gegen 1:30 Uhr ein Feuer ausgebrochen. Die Brandbekämpfung des im Vollbrand stehenden Restaurantgebäudes wurde von zwei Seiten im Außenangriff begonnen. Als schwierig stellte sich auch die Wasserversorgung heraus. Die vorhandenen Leitungen kamen an Ihre Grenzen und so musste über eine 1.500 Meter lange Schlauchleitung eine weitere Wasserversorgung aus Richtung Heidelsheim aufgebaut werden. Zeitweise waren für die Brandbekämpfung und Kühlung eines 2.700 Liter fassenden Gastanks, zwei B- und drei C-Rohre im Einsatz. Glücklicherweise wurden der Gastank und acht sich in unmittelbarer Nähe befindlichen 11 kg Propangasflaschen durch das Feuer nicht in Mitleidenschaft gezogen.
Am 05.07.2017 forderte ein in eine Jauchegrube gestürztes Pferd den Einsatz unserer Wehr. Beim Eintreffen der Feuerwehr hatten die Besitzer und ein Tierarzt bereits vergeblich versucht, so dem Tier zu helfen, so dass es sich aus eigener Kraft hätte befreien sollen. Dies gelang jedoch nicht. Der Tierarzt sedierte daraufhin das Pferd, damit es sich beruhigte. Danach konnten die Einsatzkräfte gefahrlos mit der Rettung beginnen.
Der Mist in der Grube wurde vorsichtig um das Pferd herum aus der Grube geschafft und mit einer Chiemsee-Pumpe wurde die Jauche abgepumpt. Danach wurde die Mauer der Mistgrube zum Nachbargrundstück mit einem Trennschleifer eingeschnitten und mit einem Radlader nach außen gezogen. Nun war es möglich, dem Tier einen Gurt um den Bauch zu legen. Gegen 22:15 Uhr hoben dann zwei Radlader, an denen jeweils ein Gurtende befestigt war, das Pferd an und befreiten es aus seiner misslichen Lage.
In den folgenden Jahren wurde der Ausbildungsstand immer wieder den neuen Herausforderungen des täglichen Lebens angepasst. Ebenso wurden auch die persönliche Ausrüstung und der Fuhrpark modernisiert. So wurden 2015 die ersten Gespräche über eine Ersatzbeschaffung des vorhandenen, in die Jahre gekommenen Löschfahrzeuges geführt. Bei zahlreichen Sitzungen des Feuerwehrausschusses der Gesamtwehr in Bruchsal, wurden für drei Abteilungswehren eine Ersatzbeschaffung der vorhandenen Löschfahrzeuge angeregt. So auch die Neubeschaffung eines LF 10 der Firma Lentner für unsere Abteilung. Im Dezember 2016 konnten die ersten Konstruktionspläne besprochen werden. Beim jährlich stattfindenden Neujahrsempfang der Gesamtwehr in Bruchsal, am 06.01.2018 wurde unser neues Fahrzeug gesegnet und feierlich an Abteilungskommandant Bernhard Specht bzw. unsere Abteilung übergeben.
Nach intensiver Ausbildung am Fahrzeug konnten alle weiteren Einsätze wesentlich effektiver und sicherer abgearbeitet werden.
Im Jahr 2019 feierte Helmsheim sein Heimatjubiläum „1250 Jahre Helmsheim“. Die Feuerwehr war mit großer Begeisterung sofort dabei und hat mit einem Stand im Hof der Volksbank zum kulinarischen Gelingen des Festes beigetragen.
Mit Beginn des neuen Jahrzehnts, brachte die Corona-Pandemie das ganze Leben zum Stillstand – so auch bei uns. Es durften von heute auf morgen keine Übungen mehr stattfinden und die Einsätze erforderten unwahrscheinliche Vorsichtsmaßnahmen zum Schutz eines jeden.
Ein langgehegter Wunsch wurde während dieser Zeit in Angriff genommen: Die Modernisierung der Feuerwehrküche. Zuerst mussten die Dachgauben gebaut werden, danach erfolgte die komplette Umgestaltung der Küche.
Nach Ende aller Corona-Maßnahmen 2022 normalisierte sich das Leben wieder. Das Gartenfest konnte wieder stattfinden und alle Aktivitäten gingen wieder ihren normalen Lauf.
Das Jahr 2024 sollte ein sehr einsatzreiches und unvergessliches Jahr werden. So wurden in der ersten Jahreshälfte mehrere Brandeinsätze verzeichnet. Am 13. August wurde unser Ort jedoch nicht von einem Brand, sondern von einem anderen Unglück heimgesucht: Eine Gewitterzelle verursachte im Saalbachtal rund um Helmsheim schwere Überschwemmungen.
Starke Regenfälle (bis zu 150 l/m²) führten dazu, dass erhebliche Wassermassen durch den Ort schossen, Straßen bis zu 1,20 Meter überflutet wurden und ganze Straßenzüge unter Wasser standen. Die Wassermassen brachten Schlamm und Geröll mit sich, die enorme Schäden verursachten. Häuser und Keller wurden in Sekundenschnelle geflutet. Autos wurden weggespült. Ganze Existenzen wurden zerstört. Nach ca. zwei Stunden hörten die Regenfälle auf und das ganze Ausmaß des Schadens wurde sichtbar. Mit Unterstützung von Wehren aus dem gesamten Landkreis und darüber hinaus, des THW, der Bundeswehr, ortsansässigen Landwirten und vielen freiwilligen Helfern arbeitete die Helmsheimer Feuerwehr rund um die Uhr unzählige Einsätze bis zur Grenze ihrer Belastbarkeit ab. Erst am Samstagabend (nach fast fünf Tagen!) konnte die Feuerwehr gegen 21:00 Uhr die Hochwassereinsätze weitestgehend beenden. Am Sonntag blieb die Bundeswehr weiterhin zur Unterstützung der Bevölkerung in den betroffenen Gebieten tätig.
Ein besonderer Dank gilt der Bevölkerung, den zahlreichen freiwilligen Helfern sowie den ortsansässigen Firmen und Landwirten, die uns in dieser herausfordernden Zeit massiv unterstützt haben. Ihre Solidarität und Hilfsbereitschaft waren und sind von unschätzbarem Wert!
Zum Schluss meines Berichtes muss noch ein sehr wichtiger Punkt gewürdigt werden: „Die Wehr und Ihre Kommandanten“. Seit der Gründung und bis heute, haben sich immer wieder Männer gefunden, die unsere Wehr eindrucksvoll geführt und geleitet haben. Dies waren:
- 1900 – 1911 Bürgermeister Schmidt
- 1911 – 1913 Jakob Feldmann IV
- 1913 – 1920 Ludwig Hurst
- 1920 – 1925 Bürgermeister Steiner
- 1925 – 1931 Herrmann Schwedes
- 1931 – heute siehe Bilder
Auch die ehrenamtliche Arbeit der Feuerwehrkameraden und vor allem ihrer Familien sei erwähnt. Ohne die Unterstützung unserer Angehörigen wäre dieser Dienst an der Allgemeinheit kaum denkbar.
Selbstverständlich handelt es sich bei der Feuerwehr Helmsheim um eine Freiwillige Feuerwehr und keine Berufsfeuerwehr. Der Dienst muss jedoch genauso gewissenhaft und gut ausgebildet durchgeführt werden. Die Kameradschaftspflege, gemeinschaftliche Aktivitäten, wie Ausflüge und Besuche anderer Feuerwehren, unterstützen diese Arbeit und fördern den notwendigen Zusammenhalt. Für alle Bürgerinnen und Bürger dienen wir getreu unserem Wahlspruch:
„Gott zur Ehr, dem nächsten zur Wehr“
Ihre Freiwillige Feuerwehr Helmsheim.
Verfasser: Karl-Heinz Braun